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Seit immer wieder Bilder von überfüllten
Schlauchbooten und Rettungsschiffen
mit Migranten aus Afrika die Öffentlichkeit
aufrütteln - so wie aktuell das Boot "Lifeline",
das nun in Malta anlegen durfte - ist
eine Forderung immer wieder zu hören: Um
die Flüchtlingsströme einzudämmen, müssten
die Fluchtursachen bekämpft werden.
Der deutsche Entwicklungsminister Gerd
Müller (CSU) etwa wirbt seit langem für einen
Marshallplan mit Afrika.
Mit einer florierenden Wirtschaft will er
dort Arbeitsplätze und Wohlstand schaffen
und so den Strom der Flüchtlinge stoppen
oder stark abbremsen. Jede Woche wachse
die Bevölkerungszahl in Afrika um eine
Million, argumentiert er. Diesen Menschen
müsse man eine Perspektive in ihren Heimatländern
geben. Ein aktueller Forschungsbericht
des Instituts zur Zukunft
der Arbeit deutet jedoch darauf hin, dass
sich die Hoffnung, mehr Entwicklungshilfe
könne die Migration aus armen Ländern
deutlich reduzieren, nicht erfüllen wird:
Die Belege dafür seien "im besten Fall
schwach", schreiben die Autoren.
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