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Bei der repräsentativen Befragung gaben 63
Prozent von gut 1800 Beschäftigten zwischen
25 und 54 Jahren an, sich auch in ihrer
Freizeit mit Tätigkeiten zu beschäftigen,
die eigentlich der regulären Arbeitszeit zuzurechnen
sind. 41 Prozent gaben an, dafür
mehr als zwei Stunden pro Woche aufzuwenden,
etwa für das Lesen und Beantworten
von dienstlichen E-Mails und die Beschäftigung
mit Fachliteratur.
Für IZA-Chef Hilmar Schneider belegen
die Studienergebnisse, dass das Arbeitszeitgesetz
in seiner jetzigen Form nicht mehr
zeitgemäß ist: "Ein immer größerer Teil der
Wertschöpfung gründet sich auf Wissensarbeit
und soziale Interaktion. Beides findet
zunehmend außerhalb eines physisch zu verortenden
Arbeitsplatzes statt. Die Messbarkeit
von Arbeitszeit gerät damit zur Illusion."
Schneider hält deshalb auch eine grundsätzliche
Debatte über die Definition von Arbeit
für notwendig. Die Digitalisierung bewirke,
dass selbstständige Arbeit und abhängige
Beschäftigung einander immer ähnlicher
werden.
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