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Insofern ist der Koalitionsvertrag, den Union
und SPD vereinbart haben, ein Zeichen
der Geringschätzung für einen Teil der Bevölkerung:
den jüngeren. Wenn die drei Parteien
umsetzen, was sie versprechen, werden
vor allem die älteren Wähler profitieren.
Wissenschaftler des Zentrums für Europäische
Wirtschaftsforschung und des Instituts
zur Zukunft der Arbeit haben jetzt
ausgerechnet, dass ein Haushalt mit über
65-Jährigen, also Rentnern, pro Jahr im
Schnitt mindestens 600 Euro mehr Geld zur
Verfügung haben wird. Für alle anderen Altersgruppen
wird der finanzielle Vorteil
wohl wesentlich geringer ausfallen, besonders
aber für die unter 30-Jährigen.
Das liegt vor allem daran, dass die mögliche
GroKo etwas zurückdrehen will, das
schon lange beschlossen war: die Absenkung
des Rentenniveaus, die aufgrund der
demografischen Verschiebungen eigentlich
unausweichlich ist. Mit der Ausweitung der
Mütterrente wollen Union und SPD zudem
einen Kurs verschärfen, den sie schon in
der vergangenen Legislaturperiode eingeschlagen
haben - und der schon damals nur
eines war: ein Geschenk an die älteren Wähler,
und noch dazu ein sehr teures. Allein
die neue Mütterrente würde 3,5 Milliarden
Euro pro Jahr kosten.
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