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In Oberösterreichs Kindergärten haben die
Gebühren mancherorts tatsächlich zu hohen
Abmelderaten geführt. In Steyr wurde gut
die Hälfte der Kinder aus dem Kindergarten
herausgenommen, in Wels knapp ein Drittel.
Eine landesweite Erhebung gibt es allerdings
noch nicht, und auch die genauen
Gründe für die Abmeldung sind noch unklar.
Insofern konnte die Frage, ob Gebühren
tatsächlich zu einem Rückgang der Erwerbsbeteiligung
führen, noch nicht beantwortet
werden.
Ziel verfehlt. Die Wissenschaft legt aber
eine Antwort nahe. Denn laut einer im Jänner
veröffentlichten Studie des deutschen
Instituts zur Zukunft der Arbeit führt der
umgekehrte Fall, also die Einführung des
Gratiskindergartens, nicht automatisch dazu,
dass Frauen mehr arbeiten. "Überraschenderweise
finden wir kaum positive
Wirkungen auf die Erwerbsbeteiligung oder
die wöchentliche Arbeitsstundenzahl von
Müttern. Das familienpolitische Ziel wird
verfehlt", sagt Ökonomin und Studienautorin
Christina Gathmann von der Uni Heidelberg
zur "Presse am Sonntag".
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