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Dass die Löhne so bescheiden steigen, hat
aber noch einen weiteren Grund. Wie viel
die Arbeitnehmer rausholen, hängt auch
von ihrem Verhandlungsgeschick ab. Ihre
eigentlich komfortable Verhandlungsposition
in puncto Löhne könnten sie gerade
mit allerlei außertariflichen Nebenforderungen
verspielen. Bestes Beispiel ist die IG
Metall mit ihrer Forderung nach einer 28-
Stunden-Woche. "Was eine Gewerkschaft
am Ende durchsetzen kann, ist eben auch
begrenzt", sagt Holger Bonin, Direktor des
Instituts zur Zukunft der Arbeit in Bonn.
Vielleicht werde die IG Metall ihre Forderung
nach mehr Flexibilität und weniger Arbeit
durchsetzen. "Das gelingt aber nur,
wenn sie dafür auf mehr Lohn verzichtet."
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