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Ein Team vom Zentrum für Europäische
Wirtschaftsforschung (ZEW) und dem Institut
für die Zukunft der Arbeit (IZA)
stellte die Kalkulation für die "Süddeutsche
Zeitung" auf. Die Forscher analysierten die
Vorschläge der Sondierungen - und testeten,
welchen Einfluss die GroKo auf die
Geldbörsen der Bundesbürger hätten.
Ergebnis: Vor allem die Mittelschicht und
Bürger mit kleinem Einkommen würden
profitieren, wenn sie mehr Kindergeld bekämen
oder weniger Soli zahlen müssten.
Eine Familie (Mutter, Vater, zwei Kinder)
mit einem Bruttoeinkommen von 80 000 Euro
hätte laut den Wissenschaftlern 1455 Euro
mehr zur Verfügung, bei einem Bruttoeinkommen
von 60 000 Euro wären es
1117 Euro, bei einem 22 000-Euro-Einkommen
kamen die Experten auf 821 Euro. Wer
120 000 Euro im Jahr verdient, könnte sich
laut der Ergebnisse sogar über ein Plus von
2305 Euro freuen.
Auch Alleinstehende profitieren - je nach
Bruttoeinkommen ist ein mehr oder weniger
großes Plus drin (22 000: +226; 60 000:
+960; 80 000: +741; 120 000: +279). Für
Alleinerziehende mit einem Kind ist der
Profit bei mittlerem Einkommen besonders
groß, bei 60 000 Euro liegt das Plus bei
1145, bei 80 000 Euro sind es 1413 Euro
(22 000: +781; 120 000: 590).
"Vom Gesamtpaket dürfte vor allem die
Mitte profitieren", sagte Holger Bonin vom
Institut für die Zukunft der Arbeit. Zu jener
Schicht zählen die Wissenschaftler Singles
mit 30 000 bis knapp 100 000 Euro Jahreseinkommen,
bei Familien darf's etwas
mehr sein. Auffällig: Jene Bürger, für die
sich SPD und CDU traditionell stark machen
- beispielsweise Menschen mit niedrigen
Löhnen bei der SPD und Familien mit
Kindern bei beiden Partnern - werden demzufolge
überdurchschnittlich stark entlastet.
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