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Außer Alt diskutierten Michael Voll vom
Regionalverband Frankfurt RheinMain, Professor
Hilmar Schneider vom Institut zur
Zukunft der Arbeit, Simone Sauer, Mitarbeiterin
einer Darmstädter Softwarefirma,
und Werner Geiss vom Verkehrsclub
Deutschland. Meinhard Schmidt-Degenhard
vom Hessischen Rundfunk moderierte die
Beiträge.
Wer sich Antworten auf die als Thema gestellte
Frage erhoffte, wurde enttäuscht.
Noch schlimmer: Die Ursachen der Erderwärmung
seien schließlich bekannt, dass
nicht gegengesteuert würde liege am offensichtlichen
Fehlverhalten des Menschen
und dessen Egoismus, konstatierten die Experten.
"Das ist das Dilemma der Menschheit",
meinte Geiss. Der Mensch müsse die
Balance zwischen Egoismus und Altruismus
meistern, "dazu braucht man die Politik".
Aber die Politiker winden sich - auch
zum Thema Klimawandel.
Doch ein so düsteres Bild wollten nicht
alle Podiumsteilnehmer zeichnen. Voll und
Schneider glauben, der Mensch sei nicht unbelehrbar.
Er brauche allerdings Strukturen
und Regelwerke: "Wir müssen Rahmenbedingungen
und Anreize schaffen." Ängste
müssten genommen werden. Dazu zähle
auch die Furcht vor dem Wegfall von Arbeitsplätzen,
der aber kaum zu befürchten
sei, da durch neue Technologien auch neue
Arbeitsplätze geschaffen werden.
Digitalisiert und dezentral
"Die Arbeitsplätze fallen nicht weg, sie
sind nur verändert", fasste Schneider seine
Sicht zusammen und erinnerte an das Aufkommen
des Internets in den 1990er Jahren.
"Damals konnte niemand prognostizieren,
in welche Richtung das geht." Und
heute? Jetzt werde auf Digitalisierung gesetzt
- auch und gerade für die Energiewende.
Dezentrales Arbeiten von Zuhause
werde möglich oder Onlineschulungen statt
Präsenzschulungen, um Anfahrten zu reduzieren.
Auch könne die Digitalisierung die
Landflucht der Menschen eindämmen und
Ballungsgebiete wie das Rhein-Main-Gebiet,
entlasten. Das wäre möglich, so die Podiumsteilnehmer,
wenn andere logistische
Faktoren wie Schulen, Kindergartenplätze
oder Ärzte auf dem Land vorhanden sind.
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