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Das sei eine gute Entwicklung, meint Holger
Schäfer, Arbeitsmarktexperte des arbeitgebernahen
Instituts der deutschen Wirtschaft.
Es gebe also mehr Jobs. Insgesamt
hätten die atypischen Arbeitsverhältnisse
nicht dazu geführt, dass "normale" Jobs verdrängt
würden. Grundsätzlich kann man atypische
Beschäftigung nicht mit prekärer Beschäftigung
gleichsetzen. Es kommt auf die
Art des Arbeitsverhältnisses an. "Bei Teilzeitarbeit
gibt es wenig prekäre Beschäftigung",
erklärt Werner Eichhorst vom Institut
für die Zukunft der Arbeit. Auch hier
müsse man jedoch nach Berufen oder
Gruppen unterscheiden. Denn die Qualität
der Arbeitsplätze sei sehr unterschiedlich.
Auch die Gruppe der befristet Beschäftigten
zählt nicht unbedingt zum Prekariat: Oft
nehmen Berufseinsteiger zunächst einen befristeten
Job an: "Um ihr berufliches Fortkommen
und die Übernahme in ein unbefristetes
Arbeitsverhältnis müssen sie sich
aber nicht so große Sorgen machen", glaubt
Eichhorst. Auch Zeitarbeitsjobs fallen unter
die atypischen Beschäftigungen. Das stört
die Zeitarbeitsbranche: Schließlich sei Zeitarbeit
"feste, sozialversicherungspflichtige
Vollzeitbeschäftigung", moniert der Interessenverband
Zeitarbeit. Und aus der Zeitarbeit
böten sich auch Eintrittschancen in den
Arbeitsmarkt. Anders jedoch ist das bei den
Teilzeitbeschäftigten, die bis zu 20 Stunden
arbeiten und den geringfügig Beschäftigten.
"Dadurch wird auf Dauer doch die berufliche
Entwicklung und eingeschränkt",
glaubt Arbeitsmarktexperte Eichhorst. Und
das hat Langzeitfolgen: Denn auch im Alter
sind diese Arbeitnehmer häufig nur
schlecht abgesichert.
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