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Über alle Branchen hinweg gilt: Individuelle
Verhandlungen zwischen Bewerber
und Chef werden immer mehr zum Normalfall.
Tatsächlich sind von Gewerkschaften
und Arbeitgeberverbänden ausgehandelte
Tarifverträge seit Jahren auf dem Rückzug.
In Westdeutschland gelten sie nur noch für
jeden zweiten Beschäftigten, im Osten sogar
nur für 37 Prozent. Vor 20 Jahren
waren Arbeitnehmer, deren Gehalt nicht
von einem Tarifvertrag bestimmt wurde,
noch die große Minderheit.
"Die Gewerkschaften verlieren zusehends
an Macht", erklärt Hilmar Schneider, Chef
des Forschungsinstituts zur Zukunft der
Arbeit (IZA). "Die Verhandlungsposition
von Einzelnen dagegen wird immer
größer." Zumindest dann, wenn sie Schlüsselpositionen
besetzen oder "besondere Fähigkeiten"
haben, wie Schneider es nennt.
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