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Doch das ist nicht das einzige Problem.
Schätzungen der amerikanischen Unternehmensberatung
Alix Partners zufolge sind in
den USA seit Einführung des Carsharings
etwa 500 000 Neuwagen weniger verkauft
worden. Bis 2020 sollen die Einbußen, so
die Prognose, um weitere 1,2 Millionen
Modelle anwachsen. In der Automobilbranche
herrsche wegen der aktuellen Entwicklungen
ein Konflikt, resümiert eine Studie
des Forschungsinstituts zur Zukunft der
Arbeit (IZA) in Bonn. Viele Firmen wie
Daimler oder BMW stellen ihre eigenen
Sharing-Dienste bereit, obwohl sie damit rechnen
müssen, sich möglicherweise auf absehbare
Zeit im Neuwagengeschäft selbst
zu schaden. Und alles nur, um den Anschluss
an die aktuellen Trends nicht zu verlieren.
Kritiker mahnen zudem, dass es in
Zukunft sogar zu einer erhöhten Nachfrage
nach Autofahrten und damit einer höheren
Belastung der Umwelt kommen könnte, als
es ohne Carsharing der Fall wäre. Grund:
Der Preis für einen gefahrenen Kilometer
sinkt bei vielen Anbietern, je mehr Kilometer
der Nutzer mit dem Auto zurücklegt.
Diesen Effekt bezeichnen Experten als "Rebound"-
Effekt. Der vielfach angepriesene
Umweltnutzen des Sharings wäre damit hinfällig.
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