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Zwar haben einige nordafrikanische und arabische
Staaten in den vergangenen Jahren
relativ viel in ihre Bildungssysteme investiert,
die Quote der akademischen Abschlüsse
ist gestiegen. "Aber die Qualität
dieser Bildungsabschlüsse ist mäßig bis
schlecht", sagt Arbeitsmarktforscher Holger
Bonin vom Institut zur Zukunft der Arbeit
(IZA) in Bonn. Es fehlen berufsspezifische
Kenntnisse, die Ausbildung ist zu theoretisch.
"Nordafrikanische Akademiker
und Ingenieure sind keineswegs weltmarktfähig",
fügt er hinzu. Ein Großteil der Akademiker
landet am Ende in der Arbeitslosigkeit,
andere übernehmen einfache Jobs.
Statt der erhofften Verwaltungsstelle reicht
es oft nur zum Verkäufer oder Taxifahrer.
"Die haben ein Statusproblem. Ihre Familie
hatte große Hoffnungen auf sie gesetzt, nun
ist ihr Stolz verletzt", sagt Bonin. Zudem
verdienen Akademiker in einfachen Berufen
noch weniger als jene, die eine passende
Berufsausbildung vorweisen können.
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