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Sigmar Gabriel gibt sich entschlossen: "Das
Niveau der gesetzlichen Rente darf nicht
weiter sinken, sondern muss auf dem jetzigen
Niveau stabilisiert werden", sagt der
SPD-Chef und stellt damit die rot-grüne
Rentenreform massiv infrage. Mit dieser
Forderung will Gabriel in den nächsten
Wahlkampf ziehen. Schneider, Chef des Bonner Instituts zur
Zukunft der Arbeit (IZA), hält das für
ebenso populistisch wie verantwortungslos:
"Wir müssen uns ehrlich machen. Wer das
jetzige Rentenniveau von knapp 48 Prozent
einfrieren will, muss auch sagen, wie das
dauerhaft zu finanzieren ist."
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Der Bonner IZA-Chef outet sich als Fan
der gesetzlichen Rentenversicherung, die
man gut steuern und der demografischen
Entwicklung anpassen kann. Einen Konstruktionsfehler,
der besonders bei Frauen
das Risiko der Altersarmut vergrößert, will
Schneider aber beseitigen: die viel zu geringe
Anerkennung von Kindererziehungszeiten:
"Die gesellschaftliche Notwendigkeit,
Kinder großzuziehen, muss sich auch
in den späteren finanziellen Ansprüchen
der Frauen widerspiegeln, die diese Leistung
erbracht und auf Berufsjahre verzichtet
haben."
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