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Doch die Erfahrung und die Einsichten von
Volkswirtschaftern zeigen inzwischen, dass
die Tatsachen dieser Theorie (leider) widersprechen.
So erfüllt sich zum Beispiel die
Hoffnung nicht, dass die meist jungen Migranten
mit ihren Prämien die Sozialwerke
entlasten, indem sie den Effekt der alternden
Bevölkerung kompensieren. Denn Einwanderer
und deren Familien beziehen oft
Sozialhilfe oder sind in Niedriglohnbranchen
beschäftigt. «Flüchtlinge allein werde
unser Demografieproblem nicht lösen»,
warnt deshalb der Direktor des Bonner Forschungsinstitutes
zur Zukunft der Arbeit
(IZA), Klaus F. Zimmermann. Nicht alles
werde gut, «nur weil jetzt viele Menschen
zu uns kommen». Und was für Deutschland
gilt, gilt in diesem Fall auch für die
Schweiz.
Kommt hinzu, dass die Integration der Asylbewerber
in den Arbeitsmarkt schwierig ist.
In einem Modellprojekt hat die deutsche
Bundesagentur für Arbeit (BA) herausgefunden,
dass sich nicht einmal jeder zehnte
Asylbewerber direkt in einen Job vermitteln
liess. Der syrische Arzt sei «nicht der
Normalfall,» meint Deutschlands Arbeitsministerin
Andrea Nahles von der SPD. Rund
die Hälfte der Asylbewerber und Flüchtlinge
brachte in den vergangenen Jahren
keine formale Qualifikation mit. Und in der
aktuellen Flüchtlingswelle liege dieser Anteil
aufgrund von Stichproben höher, meinen
Migrationsexperten.
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