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Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) verweist
auf ihr Programm zur Bekämpfung der
Langzeitarbeitslosigkeit. 1 000 Stellen aus einem
auslaufenden Bundesprogramm sollen bei
der BA verbleiben, Mitarbeiter werden für die
Betreuung Langzeitarbeitsloser geschult. 900
Millionen investiert die Regierung bis 2017 in
ein Coaching für 33 000 Geringqualifizierte und
150 Millionen pro Jahr in Beschäftigungsverhältnisse
für Arbeitslose, die gesundheitlich eingeschränkt
sind oder Kinder betreuen müssen.
Doch es gibt mehr als eine Million Langzeitarbeitslose.
"Eine Investitionsoffensive für Menschen
am unteren Rand der Gesellschaft erscheint
als politisch uninteressant - auch unter einem
SPD-geführten Arbeitsministerium", kommentiert
Alexander Spermann vom Bonner Institut
zur Zukunft der Arbeit. Das Personal reiche
in den Jobcentern nicht aus, um "für alle
Leistungsberechtigten eine individuelle und qualifizierte
Beratungsleistung zu erbringen", weiß
Barbara Oer-Esser, Vizevorsitzende der Jobcenterpersonalräte.
Personalmangel, hohe Arbeitsbelastung
und viele Krankheitsfälle seien Berufsalltag.
Entlastung könnte bringen, dass Aufgaben von
Jobcentern zurück in die Arbeitsagenturen verlagert
werden, glaubt BA-Hauptpersonalratschef
Eberhard Einsiedler. Er denkt dabei an die Betreuung
von Hochschulabsolventen und Aufstockern
sowie an die Berufsberatung.
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