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Keine Garantien. Klar ist: In Zukunft werden
jene Menschen die besten Chancen haben, die
gut ausgebildet sind, deren Kreativität gefragt ist
und die flexibel sind. Für den heimischen Maschinenbau
etwa schätzt die Boston Consulting
Group, dass in den kommenden fünf bis zehn
Jahren viele Jobs für geringer Qualifizierte verschwinden,
dafür aber durch Industrie 4.0, die
Digitalisierung der Fertigung, bis zu 30.000 Jobs
für besser Qualifizierte entstehen. "Roboter können
vor allem einfache, routinemäßige Tätigkeiten
ersetzen, doch sie müssen programmiert und
gewartet werden", sagt BCG-Managing Partner
Hannes Pichler.
Die Bedeutung von Bildung wird also weiter zunehmen,
genauso wie jene der Flexibilität.
Klaus Zimmermann, Direktor des Instituts
zur Zukunft der Arbeit in Bonn, betont, dass
es nicht unbedingt etwas Schlechtes sein muss,
dass Arbeitsverhältnisse sich in Richtung mehr
Selbstbestimmung ändern. Viele Geschäftsmodelle
sehen das bereits vor: Uber vermittelt gegen
Gebühr selbständige Fahrer, andere Plattformen
Werbetexte oder Reinigungskräfte.
Darin zeigt sich die Ambivalenz neuer Technologien:
Sie bieten gleichzeitig Chancen (neue
Kunden) und Gefahren (Abhängigkeit von Dritten).
Sie machen menschliche Arbeit überwachbar
und dadurch effizienter, können sie aber irgendwann
künstlich ersetzen. Das gibt etwa dem
Kampf gegen schlechte Arbeitsbedingungen bei
Amazon eine seltsame Note. Und trotz hoher Kapitalkonzentration
war es wohl noch nie so einfach,
mit einer Idee innerhalb kürzester Zeit
weltweit erfolgreich zu sein.
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