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27. März 2015, Format

(Mit Stellungnahme von Klaus F. Zimmermann)
 

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Keine Garantien. Klar ist: In Zukunft werden jene Menschen die besten Chancen haben, die gut ausgebildet sind, deren Kreativität gefragt ist und die flexibel sind. Für den heimischen Maschinenbau etwa schätzt die Boston Consulting Group, dass in den kommenden fünf bis zehn Jahren viele Jobs für geringer Qualifizierte verschwinden, dafür aber durch Industrie 4.0, die Digitalisierung der Fertigung, bis zu 30.000 Jobs für besser Qualifizierte entstehen. "Roboter können vor allem einfache, routinemäßige Tätigkeiten ersetzen, doch sie müssen programmiert und gewartet werden", sagt BCG-Managing Partner Hannes Pichler.

Die Bedeutung von Bildung wird also weiter zunehmen, genauso wie jene der Flexibilität. Klaus Zimmermann, Direktor des Instituts zur Zukunft der Arbeit in Bonn, betont, dass es nicht unbedingt etwas Schlechtes sein muss, dass Arbeitsverhältnisse sich in Richtung mehr Selbstbestimmung ändern. Viele Geschäftsmodelle sehen das bereits vor: Uber vermittelt gegen Gebühr selbständige Fahrer, andere Plattformen Werbetexte oder Reinigungskräfte.

Darin zeigt sich die Ambivalenz neuer Technologien: Sie bieten gleichzeitig Chancen (neue Kunden) und Gefahren (Abhängigkeit von Dritten). Sie machen menschliche Arbeit überwachbar und dadurch effizienter, können sie aber irgendwann künstlich ersetzen. Das gibt etwa dem Kampf gegen schlechte Arbeitsbedingungen bei Amazon eine seltsame Note. Und trotz hoher Kapitalkonzentration war es wohl noch nie so einfach, mit einer Idee innerhalb kürzester Zeit weltweit erfolgreich zu sein.

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Nachdruck mit freundlicher Genehmigung.

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