Fünf Millionen. So viele Menschen aus den neuen
EU-Ländern leben in den alten Mitgliedstaaten.
Seit den EU-Osterweiterungen von 2004
und 2007 drehen sich viele Debatten entweder
darum, wie Westeuropa diesen Zustrom verkraften
soll oder inwieweit er Ländern wie Deutschland
hilft, Facharbeitermangel und Überalterung
zu begegnen. Doch was verändert sich in den
Herkunftsländern? Was passiert mit einem
Land, wenn neun Prozent seiner Arbeitskräfte
ins westeuropäische Ausland abwandern, so wie
in Litauen? Oder wenn jeder zehnte Bürger im
EU-Ausland lebt, wie im Fall von Rumänien?
Erste Erkenntnisse dazu liefert das von der
Deutschen Post-Stiftung finanzierte Forschungsinstitut
zur Zukunft der Arbeit (IZA). Das
Buch "Labor Migration, EU Enlargement, and
the Great Recession" (Arbeitsmigration, EU-Erweiterung
und die große Rezession), das voraussichtlich
Anfang 2015 erscheinen wird, zeigt:
Auswanderung kann die Arbeitsmärkte in Ostmitteleuropa
entlasten. Doch gleichzeitig ist die
wirtschaftliche Entwicklung dieser Länder dadurch
bedroht, dass vor allem die Jungen und
Hochqualifizierten weggehen.
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