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Mit der Globalisierung und den internationalen
Produktions- und Lieferketten kamen die "entgrenzten
Arbeitszeiten", wie Werner Eichhorst
vom Institut zur Zukunft der Arbeit sie nennt.
"Nine to five", das war einmal. Vom modernen
Wissensarbeiter, ob er Einkaufsmanager, Unternehmensberater,
Wirtschaftsprüfer oder Banker
ist, wird erwartet, dass er in einer Art Bereitschaftsdienst
weiterarbeitet, am Laptop oder am
Telefon, gedanklich auf jeden Fall. Knapp drei
Milliarden Überstunden werden in der deutschen
Wirtschaft Schätzungen zufolge jedes Jahr gemacht,
die Hälfte davon unbezahlt. Gerade hier
kann der Staat als Arbeitgeber punkten. Angestellte
einer Großkanzlei müssen nach getaner
Aktenarbeit um 18 Uhr noch in ein langes Status-
Update-Meeting, während der verbeamtete
Staatsanwalt schon seit dem Nachmittag mit seiner
Tochter auf dem Spielplatz schaukelt.
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