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21. Januar 2014, Süddeutsche Zeitung

(Mit Bezug zu IZA Research Report No. 59: Flexible Arbeitswelten)

Minijobs und Teilzeit verdrängen klassische Stellen nicht
 

München - Die atypische Beschäftigung hat unbefristete Vollzeitjobs bisher nicht zurückgedrängt und mehr Menschen in Arbeit gebracht als je zuvor. Atypisch nennt man Arbeitsverhältnisse, die vom klassischen Acht-Stunden-Arbeitstag in Festanstellung abweichen. Atypisch sind Teilzeit- und Minijobs, befristete Arbeit und Leiharbeit. Zwar haben immer mehr Menschen solche bislang unnormalen Jobs. Doch die Zahl derer, die einem klassischen Arbeitsverhältnis nachgehen, ist in den vergangenen zwanzig Jahren relativ stabil geblieben, heißt es in einer Studie des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung.

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Für die Stabilität der Vollzeitjobs sorgen vor allem die starke Industrie in Deutschland und der Mangel an qualifizierten Fachkräften, schreiben die IZA-Forscher weiter. Der Fachkräftemangel habe dazu geführt, dass in einigen Berufen (Ingenieure und Naturwissenschaftler) die atypische Beschäftigung sogar zurückgegangen sei. Außerdem stärke der Fachkräftemangel die Position dieser Arbeitnehmer in den Verhandlungen über Gehalt, Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen. Umgekehrt werde auf schrumpfenden Arbeitsmärkten und bei einfachen Tätigkeiten die atypische Beschäftigung weiter wachsen. Die Studie zeigt auch, dass atypische Jobs schlechter bezahlt werden als eine vergleichbare Vollzeitarbeit. Dies gelte besonders für Minijobber und Leiharbeiter.

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Nachdruck mit freundlicher Genehmigung.

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