München - Die atypische Beschäftigung hat
unbefristete Vollzeitjobs bisher nicht zurückgedrängt
und mehr Menschen in Arbeit gebracht
als je zuvor. Atypisch nennt man Arbeitsverhältnisse,
die vom klassischen Acht-Stunden-Arbeitstag
in Festanstellung abweichen. Atypisch
sind Teilzeit- und Minijobs, befristete Arbeit
und Leiharbeit. Zwar haben immer mehr Menschen
solche bislang unnormalen Jobs. Doch die
Zahl derer, die einem klassischen Arbeitsverhältnis
nachgehen, ist in den vergangenen zwanzig
Jahren relativ stabil geblieben, heißt es in einer
Studie des Instituts zur Zukunft der Arbeit
(IZA) im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung.
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Für die Stabilität der Vollzeitjobs sorgen vor allem
die starke Industrie in Deutschland und der
Mangel an qualifizierten Fachkräften, schreiben
die IZA-Forscher weiter. Der Fachkräftemangel
habe dazu geführt, dass in einigen Berufen (Ingenieure
und Naturwissenschaftler) die atypische
Beschäftigung sogar zurückgegangen sei. Außerdem
stärke der Fachkräftemangel die Position
dieser Arbeitnehmer in den Verhandlungen über
Gehalt, Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen.
Umgekehrt werde auf schrumpfenden Arbeitsmärkten
und bei einfachen Tätigkeiten die atypische
Beschäftigung weiter wachsen. Die Studie
zeigt auch, dass atypische Jobs schlechter bezahlt
werden als eine vergleichbare Vollzeitarbeit.
Dies gelte besonders für Minijobber und
Leiharbeiter.
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