Die späten Erfolge der Agenda 2010

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21. Januar 2014, Frankfurter Allgemeine Zeitung

(Mit Bezug zu IZA Research Report No. 59: Flexible Arbeitswelten und Stellungnahme von Werner Eichhorst)

Mehr Minijobs, aber auch mehr unbefristete Vollzeitstellen
 

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Allerdings ging dieser Anstieg nicht, wie oft behauptet wird, auf Kosten des "Normalarbeitsverhältnisses" (Vollzeit und unbefristet). Im Gegenteil, heißt es in der Studie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung, dessen Anteil ist seit 2003 sogar um zwei Punkte auf 41 Prozent gestiegen. Eine Verdrängung habe also nicht stattgefunden. Die Beschäftigungsgewinne entstanden vor allem durch den Abbau von offener wie verdeckter Arbeitslosigkeit. Die Zahl der Arbeitslosen sank im Jahresdurchschnitt innerhalb von zehn Jahren um gut 2 auf nurmehr 3 Millionen. Ähnliche Untersuchungen etwa des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung kamen zu denselben Kernaussagen. Erstellt wurde die Studie durch das Institut zur Zukunft der Arbeit. Der Autor Werner Eichhorst rät der neuen Bundesregierung zu "Vorsicht und Augenmaß" in der Arbeitsmarktpolitik. Erhebliche Eingriffe, etwa bei der Festlegung von Mindestlöhnen oder der Einschränkung von atypischer Beschäftigung, könnten die Beschäftigungserfolge der vergangenen Jahre zunichtemachen.

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Nachdruck mit freundlicher Genehmigung.

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