Daniel S. Hamermesh, 69, US-Ökonom,
liegt wohl irgendwo mittendrin: Der Mann ist
weder besonders schön, aber auch nicht besonders
hässlich. "Wäre ich unglaublich schön, hätte
ich wahrscheinlich bessere Evaluierungen von
meinen Studenten bekommen und dadurch noch
mehr Möglichkeiten als Dozent erhalten", sagte
er einmal im Interview. Hamermesh sorgte international für
Aufsehen, indem er wissenschaftlich nachwies,
dass schöne Menschen schneller Karriere machen
und mehr verdienen als hässliche. Indem er
herausfand, dass Attraktivität ein ökonomischer
Faktor ist, bereicherte er die Diskussionen zur
Chancengleichheit im Job.
Nun wird Hamermesh mit dem IZA-Preis für
Arbeitsmarktforschung ausgezeichnet, erfuhr die
Süddeutsche Zeitung am Mittwoch. Die Entscheidung
wird an diesem Donnerstag vom Institut
zur Zukunft der Arbeit (IZA) in Bonn bekannt
gegeben. Hamermeshs Forschung besticht
durch "ein hohes Maß an Kreativität, äußerst
sorgfältige Datenanalyse und eine gelungene
Kombination aus theoretischen und empirischen
Methoden", schreibt das fünfköpfige Preiskomitee,
dem neben IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann
unter anderem Nobelpreisträger George
Akerlof von der Universität Berkeley angehört.
Arbeitsmarktforscher Hamermesh setzte seit
Jahrzehnten innovative Akzente. Er lehrt derzeit
als Wirtschaftsprofessor an der University of Texas
in Austin und dem Londoner Royal Holloway
College. Mit dem IZA-Preis ehrt das Institut
seit 2002 Forschungsleistungen auf dem Gebiet
der Arbeitsökonomie. Die Auszeichnung
gilt als wichtigste innerhalb dieses Forschungsfeldes.
Unter den bisherigen Gewinnern sind
auch die späteren Nobelpreisträger Dale Mortensen
und Christopher Pissarides. SHS
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