Richard Blundell, 60, gilt als Wissenschaftler
mit engem Bezug zur Praxis. Seine pointierten
Politikvorschläge haben ihn in Großbritannien
bekannt gemacht. Dort war er am 2011 vorgestellten
Mirrlees-Bericht beteiligt, einem radikalen
Steuerreformkonzept. In seinen Studien beschäftigt
er sich mit dem Zusammenhang von
Steuersystemen und Arbeitsmärkten. Blundell
lehrt Politische Ökonomie am University College
London und leitet als Forschungsdirektor
das Institute for Fiscal Studies. Für seine "zukunftsweisenden
Analysen von Arbeitsmärkten
und Politikreformen" wird er mit dem IZA-Preis
für Arbeitsmarktforschung ausgezeichnet, erfuhr
die Süddeutsche Zeitung am Mittwoch. Die Entscheidung
wird an diesem Donnerstag vom Institut
zur Zukunft der Arbeit (IZA) in Bonn bekannt
gegeben. "Seine wegweisenden Analysen
zu den Arbeitsmarktwirkungen von Steuerreformen
sind auch für Deutschland hochaktuell", begründete
IZA-Direktor Klaus Zimmermann
die mit 50 000 Euro dotierte Auszeichnung. Mit
dem Preis ehrt das Institut seit 2002 Forschungsleistungen
auf dem Gebiet der Arbeitsökonomie.
Die Auszeichnung gilt als wichtigste innerhalb
dieses Forschungsfeldes. Unter den bisherigen
Gewinnern sind auch die späteren Nobelpreisträger
Dale Mortensen und Christopher Pissarides.
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