Einer der weltweit am höchsten dotierten Wissenschaftspreise
für Ökonomen geht in diesem
Jahr an einen Londoner Arbeitsmarktforscher.
Richard Blundell, Professor am University College
London, erhält den mit 50 000 Euro dotierten
IZA Prize in Labour Economics, den das
Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA)
seit 2002 vergibt.
Der 60-jährige Wissenschaftler bekommt die
Auszeichnung für seine "zukunftsweisenden
Analysen von Arbeitsmärkten und Politikreformen",
heißt es in der Begründung. Blundell hat
sich mit empirischen Studien einen Namen gemacht.
Eines seiner Spezialthemen ist die Frage,
wie Steuern die Arbeitsbereitschaft von Menschen
beeinflussen. "Blundell hat die evidenzbasierte
Politikberatung entscheidend vorangetrieben",
so IZA-Chef Klaus Zimmermann.
Die von Blundell entwickelten Analysemethoden
nutzten IZA-Forscher jüngst, um eine grundlegende
Reform des Einkommensteuerrechts zu
propagieren. Sie sprachen sich für einen Spitzensteuersatz
von 60 Prozent und eine völlige Streichung
der Sozialabgaben aus - solch eine Reform
könne in Deutschland eine halbe Million
zusätzliche Jobs schaffen.
Die 50 000 Euro Preisgeld stammen von der
Deutschen Post Stiftung, die auch das IZA
selbst finanziert. Zu den bisherigen Preisträgern
gehören die späteren Nobelpreisträger Dale Mortensen
und Chris Pissarides.
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