Arbeitswoche ohne Ende

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May 09, 2014, Die WELT kompakt

(Includes statement from Werner Eichhorst)

Eigentlich ist das Wochenende zur Erholung gedacht. Doch immer mehr Beschäftigte müssen auch am Sonntag arbeiten
 

Stefan von Borstel

Jeder vierte Beschäftigte arbeitet mittlerweile gelegentlich, regelmäßig oder sogar ständig an Sonn- und Feiertagen. Der Anteil betrug im Jahr 2012 genau 28,6 Prozent, wie das Bundesarbeitsministerium auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag mitteilte.

Im Jahr 1995 hatte die Quote noch 21,4 Prozent betragen. Die Zahl der Sonntagsarbeiter ist damit um fast 50 Prozent auf 11,5 Millionen gestiegen. Davon arbeiten rund sechs Millionen ständig und regelmäßig am Sonntag. Besonders stark nahm den Angaben zufolge die Sonn- und Feiertagsarbeit im Handel zu. 1995 seien 576.000 Beschäftigte in der Branche betroffen gewesen, 2012 seien es 973.000 gewesen. Das ist ein Anstieg um 69 Prozent.

Arbeitsmarktexperten erklären den Trend zur Sonntagsarbeit mit dem Wachstum der Dienstleistungsgesellschaft. Der Arbeitszeitexperte Werner Eichhorst vom Bonner Forschungsinstitut Zukunft der Arbeit (IZA) sprach vom Trend zu einer "24-Stunden-Gesellschaft", der von den Verbrauchern vorangetrieben werde.

"Sie erwarten das, allein wenn man nur an den Bereich Versandhandel und Logistik denkt, wo es um schnelle Lieferzeiten geht." Die Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten dürfte zum starken Anstieg der Sonntagsarbeit gerade im Handel beigetragen haben.

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Reprinted with permission.

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