Entwicklungshilfe reduziert die Flüchtlingsströme nicht

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June 29, 2018, Frankfurter Allgemeine Zeitung

(With reference to IZA Policy Paper No. 136: Deterring Emigration with Foreign Aid: An Overview of Evidence from Low-Income Countries)
 

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Seit immer wieder Bilder von überfüllten Schlauchbooten und Rettungsschiffen mit Migranten aus Afrika die Öffentlichkeit aufrütteln - so wie aktuell das Boot "Lifeline", das nun in Malta anlegen durfte - ist eine Forderung immer wieder zu hören: Um die Flüchtlingsströme einzudämmen, müssten die Fluchtursachen bekämpft werden. Der deutsche Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) etwa wirbt seit langem für einen Marshallplan mit Afrika. Mit einer florierenden Wirtschaft will er dort Arbeitsplätze und Wohlstand schaffen und so den Strom der Flüchtlinge stoppen oder stark abbremsen. Jede Woche wachse die Bevölkerungszahl in Afrika um eine Million, argumentiert er. Diesen Menschen müsse man eine Perspektive in ihren Heimatländern geben. Ein aktueller Forschungsbericht des Instituts zur Zukunft der Arbeit deutet jedoch darauf hin, dass sich die Hoffnung, mehr Entwicklungshilfe könne die Migration aus armen Ländern deutlich reduzieren, nicht erfüllen wird: Die Belege dafür seien "im besten Fall schwach", schreiben die Autoren.

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Reprinted with permission.

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