Chaos im Amt

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April 07, 2015, Handelsblatt

(Includes statement from Alexander Spermann)

Zu viel Bürokratie, zu wenig Erfolg, zu viele Mitarbeiter: Deutschlands größte Behörde, die Bundesagentur für Arbeit, ist aufgeblasen - und ineffizient.
 

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Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) verweist auf ihr Programm zur Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit. 1 000 Stellen aus einem auslaufenden Bundesprogramm sollen bei der BA verbleiben, Mitarbeiter werden für die Betreuung Langzeitarbeitsloser geschult. 900 Millionen investiert die Regierung bis 2017 in ein Coaching für 33 000 Geringqualifizierte und 150 Millionen pro Jahr in Beschäftigungsverhältnisse für Arbeitslose, die gesundheitlich eingeschränkt sind oder Kinder betreuen müssen.

Doch es gibt mehr als eine Million Langzeitarbeitslose. "Eine Investitionsoffensive für Menschen am unteren Rand der Gesellschaft erscheint als politisch uninteressant - auch unter einem SPD-geführten Arbeitsministerium", kommentiert Alexander Spermann vom Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit. Das Personal reiche in den Jobcentern nicht aus, um "für alle Leistungsberechtigten eine individuelle und qualifizierte Beratungsleistung zu erbringen", weiß Barbara Oer-Esser, Vizevorsitzende der Jobcenterpersonalräte. Personalmangel, hohe Arbeitsbelastung und viele Krankheitsfälle seien Berufsalltag.

Entlastung könnte bringen, dass Aufgaben von Jobcentern zurück in die Arbeitsagenturen verlagert werden, glaubt BA-Hauptpersonalratschef Eberhard Einsiedler. Er denkt dabei an die Betreuung von Hochschulabsolventen und Aufstockern sowie an die Berufsberatung.

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Reprinted with permission.

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