Ein Sozialsystem für die Digitalisierung

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March 03, 2018, Focus

(Op-ed by Hilmar Schneider)
 

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Die Digitalisierung verändert die Art und Weise, wie Märkte funktionieren. In manchen Bereichen macht sie Firmen überflüssig, die bisher Mittler zwischen Produzenten und Konsumenten waren. Das wird am Beispiel des Touristikportals Airbnb deutlich: Wer verreisen will, braucht keinen Reiseveranstalter oder kein Hotel mehr, sondern bucht sich direkt eine Unterkunft bei einer anderen Person. Ähnlich funktioniert es bei OnlinePortalen wie MyHammer oder beim Fahrdienst Uber. Die Konsequenz daraus ist: Durch die Digitalisierung kann sich das klassische Verhältnis Arbeitgeber-Arbeitnehmer in Teilen auflösen. An die Stelle tritt ein neues, das Verhältnis Auftraggeber-Auftragnehmer, sprich: Kunde-Dienstleister. Der bisherige Arbeitnehmer wird zum Solo-Selbstständigen. Wie stark und schnell die Entwicklung voranschreitet, lässt sich derzeit nicht genau sagen. Bislang zumindest hat Solo-Selbstständigkeit, die sich auf Online-Plattformaktivitäten gründet, eine sehr geringe wirtschaftliche Bedeutung. Die Zahl der Selbstständigen insgesamt ist trotz boomender Wirtschaft seit Jahren rückläufig, was ebenfalls bisher nicht auf wachsende Bedeutung der Plattformökonomie hindeutet. Dennoch sollten wir besser heute als morgen überlegen, welche Folgen sich ergeben können. Viele Menschen treibt die Sorge vor einem Verlust des Arbeitsverhältnisses durch die Digitalisierung um.

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Reprinted with permission.

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