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October 09, 2014, Die Zeit

(With reference to IZA DP No. 7904: Parenthood and Productivity of Highly Skilled Labor: Evidence from the Groves of Academe)

Gegen die gesetzliche Frauenquote gibt es eine Menge Einwände - allerdings nur wenige gute
 

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Viele Untersuchungen zeigen, dass sich Babypausen nicht nur kurzfristig, sondern dauerhaft auf die Höhe des Gehalts und die Aufstiegschancen von Frauen auswirken. Dabei scheint es je nach Branche, Tätigkeit und vor allem Dauer des Ausscheidens aus dem Beruf große Unterschiede zu geben. Auch das Alter der Mütter spielt eine Rolle, wie eine neue Untersuchung des Instituts zur Zukunft der Arbeit bei Ökonominnen zeigt, die Kinder bekamen. Späte Mütter fallen demnach weniger weit zurück.

Umgekehrt ist auch erwiesen, dass Frauen mit Führungsverantwortung seltener Kinder haben als Männer in vergleichbaren Positionen - und auch öfter kinderlos sind als andere Frauen. Nach einer Untersuchung des Bevölkerungssoziologen Martin Bujard hat keine Berufsgruppe eine so niedrige Geburtenrate wie Geschäftsführerinnen von Unternehmen. Die Quote lag bei 1,0 Kindern pro Frau, die durchschnittliche Geburtenrate aller Frauen in Deutschland beträgt 1,34 Kinder.

Allerdings sind Kinder nicht der einzige Grund, warum Frauen seltener aufsteigen. Schon in den ersten Berufsjahren, in denen viele Beschäftigte noch keine Familie gegründet haben, werden Männer schneller befördert. Rund 40 Prozent der Männer steigen nach einer Untersuchung des Hochschul-Informations-Systems HIS schon während der ersten fünf Jahre nach ihrem Universitätsabschluss auf, aber nur 24 Prozent der Frauen. Es ist zwar möglich, dass mehr junge Frauen als Männer gar keine höhere Position anstreben und Chefs ihnen diese Positionen nicht anbieten, weil sie die Mutterrolle schon mitdenken. Erwiesen ist das aber nicht.

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Von Elisabeth Niejahr


Reprinted with permission.

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