Der Preis der Arbeit

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August 09, 2012, Handelsblatt

(Report on IZA Prize 2012)
 

Einer der weltweit am höchsten dotierten Wissenschaftspreise für Ökonomen geht in diesem Jahr an einen Londoner Arbeitsmarktforscher. Richard Blundell, Professor am University College London, erhält den mit 50 000 Euro dotierten IZA Prize in Labour Economics, den das Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) seit 2002 vergibt. Der 60-jährige Wissenschaftler bekommt die Auszeichnung für seine "zukunftsweisenden Analysen von Arbeitsmärkten und Politikreformen", heißt es in der Begründung. Blundell hat sich mit empirischen Studien einen Namen gemacht. Eines seiner Spezialthemen ist die Frage, wie Steuern die Arbeitsbereitschaft von Menschen beeinflussen. "Blundell hat die evidenzbasierte Politikberatung entscheidend vorangetrieben", so IZA-Chef Klaus Zimmermann. Die von Blundell entwickelten Analysemethoden nutzten IZA-Forscher jüngst, um eine grundlegende Reform des Einkommensteuerrechts zu propagieren. Sie sprachen sich für einen Spitzensteuersatz von 60 Prozent und eine völlige Streichung der Sozialabgaben aus - solch eine Reform könne in Deutschland eine halbe Million zusätzliche Jobs schaffen. Die 50 000 Euro Preisgeld stammen von der Deutschen Post Stiftung, die auch das IZA selbst finanziert. Zu den bisherigen Preisträgern gehören die späteren Nobelpreisträger Dale Mortensen und Chris Pissarides.


Reprinted with permission.

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