Lob und Anerkennung führen zu besseren Leistungen bei Mitarbeitern

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September 26, 2014, Staatsanzeiger für Baden-Württemberg

(With reference to IZA DP No. 8311: Employee Recognition and Performance: A Field Experiment)

Studie: Wertschätzung erweist sich als wirksames Führungsinstrument
 

BONN. Lob und Wertschätzung erhöhen die Arbeitsleistung. Das belegt eine neue Veröffentlichung des Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) in Bonn. Doch überraschender ist dabei eine zweite Erkenntnis: Wer mit immaterieller Anerkennung haushaltet, erreicht offenbar einen spürbar größeren Effekt.

Beschrieben wird ein Feldversuch mit gut 300 Studierenden. Für 25 Euro sollten diese drei Stunden lang Umfrageergebnisse in den PC eingeben. Je acht Studenten teilten sich einen Raum, jeder arbeitete aber für sich allein. Nach zwei Stunden wurden überraschend Dankeskarten verteilt, vom Institutsleiter persönlich unterzeichnet. Dabei variierten die Empfänger: In einigen Gruppen erhielten alle die Anerkennung, in anderen nur die drei bis dahin besten Datenerfasser, in wieder anderen allein der Produktivste. Danach wurde die Produktivität in der verbliebenen Arbeitsstunde gemessen.

Das Ergebnis: Im Vergleich zur Kontrollgruppe ohne Dankeskarten führte die Anerkennung stets zu deutlichen Leistungssteigerungen von mindestens fünf Prozent. Erhielten alle acht Studenten eine Karte, waren sie anschließend 5,2 Prozent produktiver. Die höchste Leistungssteigerung (7,3 Prozent) gab es, wenn die drei besten Arbeitskräfte ausgezeichnet wurden. Erhielt nur der Beste eine Karte, stieg die Produktivität der gesamten Gruppe um 5,6 Prozent.

Kurios: Stets waren es die nicht ausgezeichneten Mitarbeiter, die sich besonders ins Zeug legten. Sie erhöhten ihre Leistung im Schnitt um mehr als zehn Prozent, die Belobigten bloß um 3,3 Prozent. Die IZA-Forscher vermuten, dass dahinter das Bedürfnis nach Konformität mit der gefühlten Arbeitsnorm der Gruppe steckt. Auch das Gefühl geschuldeten Danks dürfte eine Rolle spielen. Unerwartete Wertschätzung bei der Arbeit erweist sich also als wirksames Mittel für Führungskräfte, ihre Leute zu motivieren und die Produktivität zu steigern. Es kommt aber aufs rechte Maß an. (hos)


Reprinted with permission.

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