Afrikas Kinder und die Zukunft Europas

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09. Juli 2018, Frankfurter Allgemeine Zeitung

(Mit Bezug zu IZA Policy Paper No. 136: Deterring Emigration with Foreign Aid: An Overview of Evidence from Low-Income Countries )
 

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Erfahrungsgemäß wandern nicht die ganz Armen aus, sondern jene, die genügend Geld haben und in der Lage sind, die weite Reise (und die Schlepper) zu finanzieren. Ein aktueller Forschungsbericht für das Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) kommt zu dem Ergebnis, dass die Hoffnung, mehr Entwicklungshilfe werde die Auswanderung aus armen Ländern reduzieren, sich nicht erfüllen wird. Bei steigenden Pro-Kopf-Einkommen wird die Emigration aus Afrika erst einmal steigen. Länder mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Jahreseinkommen von 5000 bis 10 000 Dollar (kaufkraftbereinigt) haben eine dreimal höhere Auswandererzahl als Länder mit 2000 Dollar Einkommen, so die Studie des Entwicklungsökonomen Michael Clemens (der übrigens für offene Grenzen und möglichst freie Migration wirbt). Erst ab 8000 bis 10 000 Dollar sinke die Auswanderungsneigung.

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Nachdruck mit freundlicher Genehmigung.

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