Mehr Minijobs und Teilzeitstellen

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17. August 2017, Kölnische Rundschau

(Mit Stellungnahme von Werner Eichhorst)
 

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Das sei eine gute Entwicklung, meint Holger Schäfer, Arbeitsmarktexperte des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft. Es gebe also mehr Jobs. Insgesamt hätten die atypischen Arbeitsverhältnisse nicht dazu geführt, dass "normale" Jobs verdrängt würden. Grundsätzlich kann man atypische Beschäftigung nicht mit prekärer Beschäftigung gleichsetzen. Es kommt auf die Art des Arbeitsverhältnisses an. "Bei Teilzeitarbeit gibt es wenig prekäre Beschäftigung", erklärt Werner Eichhorst vom Institut für die Zukunft der Arbeit. Auch hier müsse man jedoch nach Berufen oder Gruppen unterscheiden. Denn die Qualität der Arbeitsplätze sei sehr unterschiedlich. Auch die Gruppe der befristet Beschäftigten zählt nicht unbedingt zum Prekariat: Oft nehmen Berufseinsteiger zunächst einen befristeten Job an: "Um ihr berufliches Fortkommen und die Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis müssen sie sich aber nicht so große Sorgen machen", glaubt Eichhorst. Auch Zeitarbeitsjobs fallen unter die atypischen Beschäftigungen. Das stört die Zeitarbeitsbranche: Schließlich sei Zeitarbeit "feste, sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigung", moniert der Interessenverband Zeitarbeit. Und aus der Zeitarbeit böten sich auch Eintrittschancen in den Arbeitsmarkt. Anders jedoch ist das bei den Teilzeitbeschäftigten, die bis zu 20 Stunden arbeiten und den geringfügig Beschäftigten. "Dadurch wird auf Dauer doch die berufliche Entwicklung und eingeschränkt", glaubt Arbeitsmarktexperte Eichhorst. Und das hat Langzeitfolgen: Denn auch im Alter sind diese Arbeitnehmer häufig nur schlecht abgesichert.

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Nachdruck mit freundlicher Genehmigung.

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