Ein Bett im Bierzelt

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29. September 2014, WirtschaftsWoche

(Mit Stellungnahme von Klaus F. Zimmermann)

FLÜCHTLINGE | Der Zustrom von Hilfsbedürftigen nach Deutschland kam zu plötzlich, um sich darauf vorzubereiten, sagen Politiker. Doch Recherchen in Unterkünften und zuständigen Behörden zeigen: Wo es schiefläuft, ist die Verwaltung selbst schuld.
 

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Ein Projekt wie Cucula ist selten. Denn das deutsche Asylrecht ist strikt: In den ersten neun Monaten nach Einreise dürfen Asylbewerber keine Arbeit aufnehmen. Um dies legal zu umgehen, muss man kreativ sein, wie in Berlin. Vor wenigen Tagen erst stimmte der Bundesrat einem neuen Asylrecht zu: Die Verbotsfrist wird nun auf drei Monate gesenkt.

"Ein Fortschritt", urteilt der Migrationsexperte Klaus Zimmermann vom Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit. "Deutschland sollte früher und gezielter nach qualifizierten Flüchtlingen suchen, die wir gut gebrauchen könnten." Auch Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer plädiert "angesichts unserer wachsenden Fachkräfteprobleme" dafür, die Potenziale von Asylsuchenden und Geduldeten"sinnvoll zu nutzen". Er sagt: "Bevor wir Menschen auf staatliche Sozialleistungen verweisen, sollten wir ihnen so schnell wie möglich einen Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglichen, damit sie aus eigener Kraft ihren Lebensunterhalt verdienen."

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Nachdruck mit freundlicher Genehmigung.

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