Bericht: Nur rund 5500 deutsche Schüler lernen Chinesisch

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02. August 2011, AFP

(Mit Stellungnahme von Klaus F. Zimmermann)
 

Saarbrücken — Chinesisch ist an deutschen Schulen trotz der wachsenden Bedeutung des Landes noch immer ein Exotenfach. Nur 304 Schulen hätten im abgelaufenen Schuljahr Chinesisch-Unterricht angeboten, wie die "Saarbrücker Zeitung" (Mittwochsausgabe) unter Berufung auf die Kultusministerkonferenz berichtete. Nur 60 Schulen unterrichteten Chinesisch demnach als reguläres Fach, die anderen nur in Arbeitsgemeinschaften. In 31 Schulen sei es als Abiturfach zugelassen. Bundesweit nahmen demnach 5.570 Schüler an dem Unterricht teil. Die Zahlen seien als Mindestzahlen zu verstehen, da ein Teil der Schulen den Fragebogen nicht beantwortet habe.

Die niedrigen Zahlen zeigten, dass der Umbruch in China vom Westen noch immer ignoriert werde, sagte der Direktor des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA), Klaus F. Zimmermann, der Zeitung. Peking investiere große Summen in die Bildung eines neuen, hochqualifizierten Humankapitals, das international orientiert sei. Erst wenn an deutschen Gymnasien Mandarin ebenso selbstverständlich angeboten werde wie Englisch oder Spanisch sei klar, dass Deutschland diese Herausforderung begriffen habe, sagte Zimmermann.


Nachdruck mit freundlicher Genehmigung.

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