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13. Februar 2018, Süddeutsche Zeitung

(Mit Bezug auf Berechnungen des IZA und ZEW)
 

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Die Botschaft des Internationalen Währungsfonds ist bei den Verhandlungsteams von Union und SPD, die in vergangenen Wochen über den Koalitionsvertrag beraten haben, offenbar nicht angekommen - oder nicht gehört worden. Das zeigen Berechnungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) für die Süddeutsche Zeitung. Die Forscher haben kalkuliert, wie viel die vereinbarten Maßnahmen welcher Altersgruppe in der Bevölkerung bringen, darunter der Abbau des Soli, die Erhöhung des Kindergelds und eine Stabilisierung des Rentenniveaus (siehe Infokasten). Demnach profitieren von den Vorhaben, die die große Koalition angehen will, die Älteren am meisten. Offenbar sehen Union und SPD hier den größten Handlungsbedarf - obwohl die Armutsquote bei jüngeren Menschen weit höher ist. Den Forschern zufolge könne Haushalte mit über 65-Jährigen mit einem finanziellen Gesamtvorteil von netto 622 Euro mehr im Jahr rechnen, sollte es zu einer Neuauflage der großen Koalition kommen (siehe Grafik). Das liegt insbesondere daran, dass das Rentenniveau bis 2025 bei 48 Prozent stabilisiert werden soll. Das Rentenniveau misst, wie hoch die Standardrente für jemanden, der 45 Jahre gearbeitet hat, ist im Verhältnis zum Entgelt eines Durchschnittsverdieners.

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Nachdruck mit freundlicher Genehmigung.

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