Wie viel Teilzeit geht noch?

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07. Januar 2018, Welt am Sonntag

(Mit Stellungnahme von Werner Eichhorst)
 

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Daten der Bundesagentur für Arbeit - die nun seit einer Revision erstmals durchgängig seit 1999 vorliegen - zeigen, dass der Anteil der Teilzeitbeschäftigten seit Mitte 1999 von damals 16 Prozent auf heute 28 Prozent in die Höhe geschossen ist. Der größte Anstieg fand dabei in den vergangenen zehn Jahren statt. Arbeitsmarktexperten sehen in dieser Entwicklung allerdings keine Abkehr von der Vollzeit. Vielmehr steige die Teilzeitquote, weil mehr Frauen erwerbstätig sind, die vorher nicht beschäftigt waren oder ihre Karriere wegen der Familie unterbrochen hatten. "Wir sehen nicht, dass Vollzeitbeschäftigte in großem Umfang auf Teilzeit verkürzen", sagt denn auch Werner Eichhorst, Koordinator der Arbeitsmarktforschung am Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA). "Vor allem bei Männern gibt es das bislang kaum und auch erst selten bei Führungskräften. Für Frauen bleibt es dagegen attraktiv, Teilzeitstellen zu übernehmen." Das Ehegattensplitting, das Steuern erspart, wenn das Gefälle zwischen den Einkommen der Ehepartner besonders groß ist, und die häufig immer noch ungenügenden Betreuungsmöglichkeiten für Kinder sorgten dafür, dass sich immer noch viele Frauen für eine Teilzeitstelle entscheiden.

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Nachdruck mit freundlicher Genehmigung.

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