Noch Vorschläge?

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07. September 2015, Neon

(Mit Stellungnahme von Klaus F. Zimmermann)

Wenn Menschen leiden, dann brauchen sie keine Hirngespinste, sondern praktische Hilfe. Aber die aktuelle Situation ist so verfahren, dass man endlich auch über radikale Lösungen nachdenken muss. Drei Visionen im Realitätscheck.
 

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Die Lieblingsidee aller Linken: Grenzen sind sowieso unmenschlich, Macht sie auf! Jeder darf rein! Im Mittelmeer müsste dann keiner mehr ertrinken. Aber was würde noch passieren? »Ich kann da nicht mit Horrorszenarien dienen«, sagt der Ökonom Klaus F. Zimmermann vom Institut zur Zukunft der Arbeit. »Nach einer Übergangszeit würde die Zahl der Wirtschaftsmigranten vermutlich sogar eher abnehmen. Die Leute würden erst einmal zu Hause bleiben the option value of waiting nennen Ökonomen das.« Nachdem Portugal der EU beigetreten sei, wären zum Beispiel weniger Menschen von dort nach Deutschland ausgewandert als zuvor. »Sie haben dann abgewartet und irgendwann war es zu spät, da hat man sich eingerichtet und geheiratet«, so Zimmermann. »Man wandert ja nur als junger Mensch.« Nur bei einem Szenario wäre Zimmermann vorsichtig: Wenn Deutschland als einziges Land weltweit jeden einbürgern und ihm Sozialleistungen zahlen würde, auch wenn er nicht arbeitet. »Da könnte ich nicht genau sagen, was passiert.« Aber auch hier sind viele Befürchtungen übertrieben: Deutschland wird ja auch nicht von Menschen aus den neuen EU-Ländern überrannt, weil hier das Kindergeld höher ist. »Und selbst wenn man jedem weltweit den deutschen Pass schenken würde viele wirklich Arme kämen nicht, weil sie zu alt oder zu krank sind und die Reise nicht bezahlen können.«

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Nachdruck mit freundlicher Genehmigung.

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