Hurra, Maschinen erledigen meine Arbeit!

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26. Juni 2015, brand eins

(Mit Stellungnahme von Klaus F. Zimmermann)

Realpolitik heute: Arbeit für alle. / Realpolitik morgen: Technikdividende für alle. / Fünf Modelle.
 

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Der Arbeitsökonom Klaus F. Zimmermann, Professor an der Universität Bonn, ist eher auf der Seite der Optimisten. Er führt seit fast 20 Jahren als Direktor das Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA). Schon damals prophezeite der Bestsellerautor Jeremy Rifkin "Das Ende der Arbeit". Aber, so Zimmermann kühl: "Die Arbeitswelt ist nicht so kollabiert, wie Rifkin das prognostiziert hat. Eigentlich ist es überraschend, wie wenig sich in den vergangenen 20 Jahren verändert hat. Unter dem Strich zeigt sich jedenfalls bislang, dass uns bezahlte Erwerbsarbeit nicht ausgeht. Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland erreicht im achten Jahr in Folge einen neuen Höchststand, mit mehr als 43 Millionen Menschen im November 2014."

Er verweist auf die schlesischen Weber, die im 19. Jahrhundert die ersten mechanischen Webstühle zerschlugen, weil sie um ihre Existenz fürchteten. Doch seitdem seien mit der Industrialisierung immer neue Arbeitsplätze entstanden. "Heute greift die technische Entwicklung auch qualifizierte Arbeitsplätze an. Die Frage ist, ob das eine grundsätzlich neue Entwicklung ist. Das denke ich nicht."

Zimmermanns Prognose: Kreativität, die Fähigkeit, unabhängig und selbstständig zu handeln und Entscheidungen zu treffen, sowie soziale Kompetenz werden wichtiger. Also all das, was Maschinen nicht können. Im Idealfall erleichtert die Technik uns solche Aufgaben, indem sie uns von Routinetätigkeiten entlastet.

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Nachdruck mit freundlicher Genehmigung.

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