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2013

Dezember 2013:
 

Paolo Masella erhält den Kuznets-Preis 2014

Masella
IZA Research Fellow Paolo Masella (University of Sussex) wird für seinen Artikel "National Identity and Ethnic Diversity", der im Journal of Population Economics (2013), 26 (2), pp. 437-454 veröffentlicht wurde, mit dem Kuznets-Preis 2014 ausgezeichnet. Der Preis wird im Rahmen der nächsten Jahrestagung der European Society of Population Economics (ESPE) überreicht.

Die Studie wurde zur besten Veröffentlichung im Journal of Population Economics im Jahr 2013 gekürt. Dem Preiskomitee gehören neben IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann, der auch als Editor-in-Chief des Journals fungiert, die Editors Alessandro Cigno, Erdal Tekin und Junsen Zhang an.

Lesen Sie mehr:
- Über den Kuznets-Preis
- Preisgekrönter Artikel zum Download (kostenlos bis 31. Juli)


 

Ausbau von Forschung und Politikberatung: Bonner IZA beruft drei neue Direktoren

Eichhorst | Spermann | Brown
Das IZA baut seine Aktivitäten in Forschung und Beratung weiter massiv aus. Nach der Einstellung hochkarätiger Wissenschaftler zur Stärkung der Forschung (siehe unten) erweitert es nun seine Führungsmannschaft um drei neue Direktoren.

Dr. Werner Eichhorst, bisher stellvertretender Direktor Arbeitsmarktpolitik am IZA, fungiert ab Januar 2014 als Direktor Arbeitsmarktpolitik Europa. Er wird sich insbesondere um die Zusammenarbeit mit den europäischen Institutionen kümmern. Eichhorst hat sich bereits in herausragender Weise um die komparative Arbeitsmarktforschung verdient gemacht. Jo Ritzen, Professor an der Universität Maastricht und Berater des IZA-Direktors zu Fragen der europäischen Arbeitsmarktpolitik, unterstützt diese Arbeit weiter.

Dr. Alexander Spermann, bisher Direktor beim Personaldienstleister Randstad, wird am IZA ab April 2014 die Position des Direktors Arbeitsmarktpolitik Deutschland besetzen. Vor seiner Tätigkeit in der Wirtschaft war Spermann Forschungsbereichsleiter für Arbeitsmärkte am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim. Er hat die Debatte um die deutschen Arbeitsmarktreformen in Forschung und Beratung frühzeitig mitgeprägt. Spermann wird das IZA in den Bereichen Evaluation und lebenslange Weiterbildung unterstützen sowie die arbeitsmarktpolitische Beratung in Deutschland vorantreiben.

Vom Kieler Institut für Weltwirtschaft kommt Dr. Alessio Brown ab März 2014 als Direktor für Strategie und Forschungsmanagement an den Rhein. Brown hat zur Reformpolitik im Wohlfahrtsstaat geforscht und war Executive Director des Kieler Global Economic Symposiums. Er wird sich am IZA vor allem mit dem Wissenschaftsmanagement sowie der Strategie des global orientierten Netzwerkes beschäftigen und dabei den Direktor des Instituts entlasten.

Lesen Sie zu den Personalien die vollständige IZA-Pressemitteilung vom 5. Dezember 2013.
 

IZA-Studie: Moderater Beschäftigungsrückgang durch steigende Strompreise

Der weitere Anstieg der Strompreise durch die angekündigte Erhöhung der EEG-Umlage könnte laut einer aktuellen IZA-Studie rund 86.000 Jobs im verarbeitenden Gewerbe kosten. Für Beschäftigte mit mittlerer Qualifikation ist die Gefahr des Arbeitsplatzverlustes jedoch vergleichsweise gering.

[mehr im IZA Newsroom]

 

IZA-Direktor Zimmermann: Deutschland profitiert von Zuwanderung aus Osteuropa

IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann hat die jüngsten Forderungen aus der CSU nach einem generell härteren Kurs gegenüber Migranten vor allem aus Osteuropa als „soziale Brandstiftung“ bezeichnet. Das Bayernpapier fordert nach britischem Vorbild schärfere Restriktionen, um angeblich massenhaftem Missbrauch von Sozialleistungen einen Riegel vorzuschieben. „Von einem solchen massenhaften Missbrauch kann anhand der objektiven Fakten nicht gesprochen werden, sagte der Direktor des Instituts zur Zukunft der Arbeit Klaus F. Zimmermann gegenüber Handelsblatt online. Vielmehr seien die große Mehrheit der Zuwanderer etwa aus Rumänien oder Bulgarien gut qualifizierte Fachkräfte wie Ärzte, Ingenieure, Spezialisten, die bei uns dringend gebraucht werden. „Von einer massenhaften Zuwanderung aus Armut in die deutschen Sozialsysteme kann hier jedenfalls nicht die Rede sein, dies ist eine unverantwortliche Stimmungsmache.“ Er weist darauf hin, dass die Arbeitslosigkeit von Bulgaren oder Rumänen in Deutschland deutlich geringer ist als im Durchschnitt der bei uns lebenden Ausländer. Rumänen und Bulgaren beziehen auch weitaus weniger Sozialleistungen als andere Gruppen von Ausländern.

Zimmermann rechnet damit, dass ab 2014 als Folge der neuen Freizügigkeit in den nächsten Jahren maximal bis zu 200.000 Bürger aus Rumänien und Bulgarien zusätzlich nach Deutschland kommen dürften. Auch bei den früheren Erweiterungen der Europäischen Union haben sich die Befürchtungen von Massenzuwanderungen als völlig unbegründet erwiesen, zuletzt bei der Ostöffnung nach Polen. Im letzten Jahr wanderten rund 71.000 Menschen von dort nach Deutschland ein. Insgesamt sind derzeit knapp 170.000 Menschen aus diesen beiden östlichen EU-Mitgliedsstaaten in Deutschland beschäftigt; über 70 Prozent von ihnen zahlen regelmäßig in die Sozialversicherungen ein. Gerade Arbeitsmigranten wandern aber nach einigen Jahren auch wieder ab, dabei überwiegend in die Ursprungsländer zurück.

[mehr dazu im IZA Newsroom]


November 2013:
 

Festveranstaltung in Washington: IZA-Preis an US-Ökonom Daniel Hamermesh überreicht

Hamermesh | Zimmermann
Während eines Festaktes am 18. November in der US-Hauptstadt Washington hat IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann den diesjährigen IZA Prize in Labor Economics an Daniel S. Hamermesh (University of Texas at Austin; Royal Holloway, University of London) überreicht. Die Laudatio hielt Harvard-Professor George J. Borjas, der ebenfalls zum Kreis der IZA-Preisträger zählt. Zu Ehren von Hamermesh fand am nächsten Tag eine Fachtagung zu "Frontiers in Labor Economics" statt, in deren Rahmen ausgewählte Top-Ökonomen ihre aktuelle Forschung vorstellten.

Der mit 50.000 Euro dotierte IZA-Preis zählt zu den bedeutendsten internationalen Auszeichnungen in den Wirtschaftswissenschaften. Mit Daniel Hamermesh würdigt das IZA einen weit über die Fachkreise hinaus anerkannten Wirtschaftsforscher, der auf dem Gebiet der Arbeitsmarktforschung seit Jahrzehnten innovative Akzente setzt, neue Diskussionen anregt und wissenschaftliche Resultate wie kaum ein anderer verständlich darzustellen weiß. Hamermeshs Forschung besticht durch "ein hohes Maß an Kreativität, äußerst sorgfältige Datenanalyse und eine gelungene Kombination aus theoretischen und empirischen Methoden", so das fünfköpfige Preiskomitee, dem neben IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann unter anderem Nobelpreisträger George Akerlof von der Universität Berkeley angehört.

Lesen Sie mehr:
- IZA-Pressemitteilung (PDF)
- Preisbegründung im Volltext (PDF)
- Programm der IZA-Preisverleihung
 

Kommt die Zeitenwende auf dem Arbeitsmarkt? Neues IZA-Buch liefert Antworten

Keine andere Herausforderung wird Deutschland fortan stärker beschäftigen als der demografische Wandel und seine Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft. Schon in zehn Jahren werden dem Arbeitsmarkt fünf Millionen oder gar mehr Arbeitskräfte fehlen. Parallel wird unsere Gesellschaft deutlich altern.

Was bedeutet das für den Arbeitsmarkt, den Generationenvertrag und die soziale Marktwirtschaft? Vor welchen Aufgaben stehen Unternehmen und Beschäftigte, Bildungs-, Familien- und Zuwanderungspolitik? Müssen gesellschaftliche Solidarität und Lebenszufriedenheit neu definiert werden?
Ein neues Buch, vom IZA in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung konzipiert und herausgegeben, liefert Antworten auf diese Fragen. Der Band thematisiert die »Zeitenwende auf dem Arbeitsmarkt« aus breiter Perspektive. Dabei stehen die ökonomischen Zusammenhänge im Vordergrund, doch auch soziologische Überlegungen und historische Einordnungen haben ihren Platz. Streitbar präsentieren die Autorinnen und Autoren in insgesamt 18 Beiträgen eine Fülle von facettenreichen An- und Einsichten zur Zukunft unserer Arbeitswelt.

Zu den Autoren zählen neben den IZA-Experten Klaus F. Zimmermann, Werner Eichhorst, Holger Hinte und Jo Ritzen unter anderem auch die IZA Research Fellows Thomas Straubhaar, Hilmar Schneider und Bernd Raffelhüschen.

Das Buch ist ab sofort bei der Bundeszentrale für politische Bildung für eine Bereitstellungspauschale von 4,50 Euro erhältlich.

 

September 2013:
 

Festakt in Warschau: IZA-Direktor erhält Forschungspreis der Europäischen Investitionsbank

Hoyer | Pissarides | Zimmermann
IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann ist mit dem Forschungspreis der Europäischen Investitionsbank (EIB) für besondere Leistungen in der Wirtschafts- und Sozialforschung und ihre Verbreitung ausgezeichnet worden. Damit würdigt das EIB-Institut seine wissenschaftlichen Beiträge zur Erforschung von "Wachstum, Beschäftigung und Konvergenz in der Europäischen Union".

Mit seinen umfangreichen Forschungsarbeiten zu Arbeitsmarkt- und Zuwanderungsfragen habe er entscheidend "zum besseren Verständnis der in Europa waltenden Kräfte beigetragen und der Politik wertvolle Impulse gegeben", so die Begründung des hochkarätig besetzten Preiskomitees unter dem Vorsitz von Nobelpreisträger Christopher Pissarides (London School of Economics). EIB-Präsident Werner Hoyer überreichte den mit 40.000 Euro dotierten Preis am 19. September in Warschau. Im Rahmen seiner Festrede wies Zimmermann auf die Bedeutung freier Mobilität von Arbeitskräften innerhalb der Europäischen Union hin und sprach sich für einen raschen Beitritt Polens zur Eurozone aus.

Weitere Informationen:
- Video der Preisverleihung
- IZA Newsroom: Rascher Euro-Beitritt Polens hilft ganz Europa
- Festrede von Klaus F. Zimmermann (erschienen als IZA Policy Paper No. 69)
- IZA-Pressemitteilung vom 19. September
 

Expertenteam präsentiert Forschungsgutachten im Europäischen Parlament

Gerard | Kendzia | De Coen
Ein internationales Forscherteam unter Federführung des IZA, vertreten durch Michael J. Kendzia (IZA), Maarten Gerard (IDEA Consult) und An De Coen (IDEA Consult), hat dem Beschäftigungs- und Sozialausschuss des Europäischen Parlaments zwei aktuelle Forschungsgutachten zu den Themen (Schein-)Selbstständigkeit ("Social protection rights of economically dependent self-employed workers") und Zeitarbeit ("The role and activities of employment agencies") vorgestellt.

Die durch Alejandro Cercas (MEP) eröffnete Sitzung wurde von Jean Lambert (MEP) und der Ausschussvorsitzenden Pervenche Berès (MEP) geleitet. Die englischsprachigen Studien sind inzwischen in der Reihe "IZA Research Reports" erschienen:

- IZA Research Report No. 54 (zu Selbstständigkeit)
- IZA Research Report No. 57 (zu Zeitarbeit)
 

Renommierte internationale Wissenschaftler verstärken IZA-Forscherteam in Bonn

Kunze | Tani | Chevalier | Rettore
In den kommenden Monaten werden vier etablierte Arbeitsökonomen zu längeren Forschungsaufenthalten ans IZA kommen:

Astrid Kunze war von 2000 bis 2002 als Research Associate am IZA tätig, bevor sie eine Professur an der NHH Norwegian School of Economics in Bergen antrat. Ihre arbeitsökonomischen Analysen konzentrieren sich auf die Schwerpunktthemen Humankapital, Lohndifferenziale/-diskriminierung und Migration. Darüber hinaus beschäftigt sie sich mit angewandter Mikroökonometrie.

Massimiliano Tani ist Wirtschaftsprofessor an der Macquarie-Universität in Sydney. Er widmet sich insbesondere dem Thema Qualifikation. Beispielsweise untersucht er die wirtschaftlichen Effekte hochqualifizierter Zuwanderung für Herkunfts- und Zielregionen. Darüber hinaus erforscht er die Jobchancen für Hochschulabsolventen. Vor seiner wissenschaftlichen Karriere war Tani als Investmentbanker tätig.

Arnaud Chevalier lehrt am Royal Holloway College der University of London und ist dem Centre for the Economics of Education (London School of Economics) sowie dem Geary Institute (University College Dublin) angeschlossen. Seine Forschungsschwerpunkte sind Bildung, Gesundheit und Familie.

Enrico Rettore ist Statistikprofessor an der Universität Padua und mit dem Forschungsinstitut IRVAPP in Trient verbunden. Neben methodischen Arbeiten hat er zahlreiche angewandte Arbeitsmarktstudien veröffentlicht, insbesondere zur Evaluation von Politikmaßnahmen. Auf diesem Gebiet war er federführend bei mehreren umfangreichen Forschungsprojekten im Auftrag der italienischen Regierung.

August 2013:
 

Neuer Band vom "Research in Labor Economics" zum chinesischen Arbeitsmarkt

Der aktuelle Band der Reihe Research in Labor Economics widmet sich ganz dem Arbeitsmarkt Chinas. Als Herausgeber fungieren Corrado Giulietti (IZA-Forschungsdirektor), Konstantinos Tatsiramos (stellvertretender IZA-Programmdirektor) sowie IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann.

Nach drei Jahrzehnten wirtschaftlicher Reformen steht China heute vor vielfältigen Herausforderungen im Hinblick auf den weiteren Übergang zur Marktwirtschaft ebenso wie den demografischen Wandel. Die wissenschaftliche Forschung zu den Arbeitsmarktfolgen dieser Entwicklungen hat in den letzten Jahren zahlreiche Forschungs- und Politikpapiere zum Thema hervorgebracht. Die aktuelle Ausgabe von "Research in Labor Economics" versammelt die Erkenntnisse aus sechs originären Forschungsarbeiten, die sich unter anderem folgenden Fragen widmen: Welchen Einfluss hat der Ausbau der Hochschulbildung auf die Beschäftigungsaussichten junger Chinesen? Welche Auswirkungen hat die Land-Stadt-Migration auf die in den ländlichen Regionen verbleibenden Arbeitnehmer? Hat die Umstrukturierung des öffentlichen Sektors die Karrierechancen für Frauen und Männer unterschiedlich beeinflusst? Wie hat sich der Umfang des Sozialversicherungsschutzes im urbanen China entwickelt, und wie lässt sich die Abdeckung weiter erhöhen? Und schließlich: Welche Reformen des Rentensystems für die Landbevölkerung könnte die Akzeptanz unter jungen Arbeitnehmern verbessern?

[zum Inhaltsverzeichnis]
 

IZA-Studie weckt Zweifel am grünen Beschäftigungswunder

N. Pestel
Ein aktueller Beitrag zur Reihe IZA-Standpunkte warnt vor undifferenzierten und vorschnellen Erwartungen im Hinblick auf das Beschäftigungspotenzial der Energiewende. Ob durch den Umbau der deutschen Volkswirtschaft zu einer "Green Economy" unter dem Strich zusätzliche Arbeitsplätze entstehen, kann wissenschaftlich heute noch nicht seriös beantwortet werden. Dazu fehlen sowohl eine klare Definition von "Green Jobs" als auch eine geeignete Datengrundlage. Ebenso wenig ist bekannt, in welchem Umfang die Energiewende "nicht-grüne" Arbeitsplätze gefährdet. Studienautor Nico Pestel, stellvertretender IZA-Programmdirektor für Umwelt und Beschäftigung: "Beim Thema Green Jobs besteht großer Forschungsbedarf, wir stehen noch ganz am Anfang. Ich halte aber die Euphorie, wie sie von interessierter Seite an den Tag gelegt wird, für deutlich überzogen. Ich glaube nicht, dass Green Jobs auf absehbare Zeit für ein Beschäftigungswunder sorgen werden."

Lesen Sie dazu:
- IZA-Pressemitteilung vom 19.08.2013
- Volltext der Studie (PDF)
- FAZ-Artikel "Studie nährt Zweifel am grünen Stellenwunder"
 

IZA-Studie: Steuerkonzept der Grünen belastet eigene Wähler am stärksten

Die Steuerpläne der Grünen würden insbesondere die eigenen Wähler stärker belasten, während die FDP ihre Stammwähler überdurchschnittlich entlastet. Das ist das Ergebnis eines aktuellen Beitrags zur Reihe IZA-Standpunkte, die die Steuerreform-Pläne der Parteien zur Bundestagswahl untersucht. Die Autoren vergleichen die steuerlichen Auswirkungen für unterschiedliche Einkommensgruppen mit den Parteipräferenzen der jeweiligen Gruppen. Die im Schnitt gleichermaßen gut verdienenden Stammwähler von FDP und Grünen würden durch die Anhebung des Spitzensteuersatzes nach dem Grünen-Modell spürbar belastet, durch die Abschaffungen des Solidaritätszuschlags nach den Vorstellungen er FDP hingegen überdurchschnittlich entlastet. Laut Mitautor Andreas Peichl identifizieren sich Grünen-Wähler besonders stark mit den Werten ihrer Partei, so dass eigene finanzielle Nachteile die Wahlentscheidung offenbar weniger stark beeinflussten als bei den FDP-Wählern. Alle Oppositionsparteien zielen mit ihren Steuerkonzepten eindeutig auf das linke Wählerspektrum.

Lesen Sie dazu:
- IZA-Pressemitteilung
- FAZ-Artikel vom 22. August 2013

Juli 2013:
 

IZA und OECD diskutieren Arbeitsmarkt- und Strukturreformen in Europa

Bereits zum vierten Mal fand vom 4.-5. Juli in Paris das jährliche IZA/OECD Employment Seminar statt. Organisiert wurde die mit etwa 50 namhaften Experten aus Wissenschaft, Politik und internationalen Institutionen hochkarätig besetzte Tagung von Klaus F. Zimmermann und Werner Eichhorst (beide IZA) gemeinsam mit Stefano Scarpetta und Mark Keese (beide OECD). Der erste Themenschwerpunkt bestand aus einer eingehenden Analyse der neuesten Entwicklungen auf den Arbeitsmärkten der OECD-Mitgliedsstaaten. Dabei galt ein besonderes Augenmerk den massiv von (Jugend-)Arbeitslosigkeit betroffenen europäischen Ländern. Im nächsten Schritt wurden jüngste Arbeitsmarktreformen im Bereich Kündigungsschutz, Arbeitslosenunterstützung, Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik und Fragen der Lohnfindung diskutiert.

Zudem besprachen die Konferenzteilnehmer weitere Initiativen zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit, etwa den Ausbau der Berufsausbildung als Brücke zwischen Schule und Arbeitswelt. Einigkeit herrschte darüber, dass die gegenwärtige Krise von der Politik genutzt werde müsse, institutionelle und strukturelle Reformen konsequent voranzutreiben. Die Teilnehmer gingen auch der Frage nach, wie sich kurzfristige Maßnahmen mit mittelfristigen Strukturreformen kombinieren ließen, um das Problem der Jugendarbeitslosigkeit in den Griff zu bekommen. In diesem Zusammenhang seien die effektive Gestaltung und Umsetzung aktiver Arbeitsmarktpolitik – speziell im Rahmen der EU-Jugendgarantie – von entscheidender Bedeutung.

[Tagungsprogramm]

Juni 2013:
 

IZA darf nicht als Lobbygruppe bezeichnet werden

Das Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA), Bonn, darf nicht als "Lobbygruppe" bezeichnet werden. Eine entsprechende Berichterstattung des STERN hat das Landgericht Hamburg verboten (Az.: 324 O 704/12). Der Verlag Gruner und Jahr hat das Verbot inzwischen als endgültige Regelung anerkannt und die Kosten des Verfahrens übernommen. "Die Anerkennung durch die STERN-Redaktion zeigt, dass es sich beim IZA um eine wissenschaftlich unabhängige sowie international anerkannte Forschungseinrichtung handelt", sagte Prof. Dr. Klaus F. Zimmermann, Direktor des IZA.

 

US-Botschafter Murphy zu Gast bei Tagung der IZA Policy Fellows

US-Botschafter Murphy | IZA-Direktor Zimmermann
Vor dem Hintergrund der Verhandlungen über ein transatlantisches Freihandelsabkommen hielt der US-Botschafter in Deutschland, Philip D. Murphy [siehe Porträt in der Süddeutschen Zeitung], im Rahmen der Tagung der IZA Policy Fellows am 28. Mai 2013 in Berlin eine Rede zur Zukunft der transatlantischen Zusammenarbeit.

Murphy betonte, dass die USA und Europa vor den gleichen komplexen Herausforderungen stünden. Eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit dürfe Aspekte wie Klimawandel, Energiewende, Euro, Haushaltsdefizite und demografische Fragen nicht ausklammern. Murphy unterstrich die Bedeutung unmittelbarer, kurzfristiger Lösungen für einige der dringendsten Probleme. Zugleich wies er darauf hin, dass auf Krisenzeiten stets Zeiten des Aufschwungs folgten und es ebenso wichtig sei, eine langfristige Agenda im Auge zu behalten. Aus Präsident Obamas Rede zur Lage der Nation zitierte der US-Botschafter: "Die heutige Welt ist nicht nur durch Gefahren und Bedrohungen geprägt, sondern sie bietet auch vielfältige Chancen."

Für die USA sieht Murphy neue Möglichkeiten in der industriellen Produktion. Hier könne man vom deutschen System der dualen Ausbildung lernen und Synergien von Wissenschaft und Industrie zur Förderung von Innovationen nutzen. Er erklärte auch, dass die Aussicht auf eine Energieunabhängigkeit der USA durch die Erschließung der heimischen Schiefergasvorkommen nicht nur die US-Unternehmen wettbewerbsfähiger mache, sondern von globaler Relevanz sei. Der Botschafter warnte zwar, Prognosen zu Zukunftstechnologien könnten auch "völlig daneben" liegen, bekräftigte jedoch, "dass Kreativität und Innovationskraft auch weiterhin den Wohlstand der Menschheit mehren werden."

Im Hinblick auf die deutsch-amerikanischen Beziehungen sagte Murphy: "Frau Merkel verdient viel Anerkennung für die Förderung der transatlantischen Partnerschaft. Sie und Präsident Obama eint die Überzeugung, dass wirtschaftlicher Fortschritt uns alle voranbringt – seien es die entwickelten Volkswirtschaften auf beiden Seiten des Atlantiks, die dynamischen Schwellenländer in Fernost oder die ärmsten Regionen unserer Welt. Denn es geht nicht nur um neue Märkte und eine stabilere Weltordnung, sondern es ist ganz einfach eine Frage der ökonomischen Vernunft."

[Lesen Sie die Rede im Wortlaut]
 

Stefano Scarpetta ist neuer OECD-Direktor für Beschäftigung, Arbeitsmarkt und Soziales

Scarpetta
Stefano Scarpetta, IZA-Programmdirektor für Beschäftigung und Entwicklung, ist von der OECD zum Director for Employment, Labour and Social Affairs ernannt worden. Diesen wichtigsten Posten für Arbeitsökonomen bei der OECD hatte zuvor IZA Research Fellow John P. Martin inne.

Die OECD ist seit Jahren ein wichtiger Partner des IZA bei Forschungsprojekten und gemeinsamen Fachtagungen wie dem IZA/OECD Employment Seminar und der kürzlich veranstalteten IZA/OECD/World Bank Conference on Safety Nets and Benefit Dependence. "Ich freue mich sehr darauf, die erfolgreiche Zusammenarbeit meiner Abteilung mit dem IZA fortzusetzen und weiter auszubauen", so Scarpetta nach seiner Ernennung. Im neuen Amt wird er neben Arbeitsmarktfragen auch die OECD-Forschungsaktivitäten auf den Gebieten Gesundheit und Migration koordinieren.
 

IZA-Direktor überreicht Kuznets-Preis an Richard W. Evans, Yingyao Hu und Zhong Zhao

Zhao | Evans | Zimmermann
Das Autorenteam Richard W. Evans (Brigham Young University), Yingyao Hu (Johns Hopkins University) und Zhong Zhao (Renmin University of China und IZA) ist mit dem 6. Kuznets-Preis ausgezeichnet worden. Ihre Studie "The fertility effect of catastrophe: US hurricane births" wurde zur besten Veröffentlichung im Journal of Population Economics über den Dreijahreszeitraum 2010-2012 gekürt. IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann, der auch als Editor-in-Chief des Journals fungiert, überreichte den Preis im Rahmen der Jahrestagung der Europen Society of Population Economics (ESPE) im dänischen Aarhus. Die preisgekrönte Studie war ursprünglich als IZA DP No. 2975 erschienen.

[Über den Kuznets-Preis]
 

Forschungsbericht plädiert für weitere Öffnung der EU-Arbeitsmärkte nach Osten

Von einer weiteren Öffnung der EU-Arbeitsmärkte nach Osteuropa würden sowohl die Herkunftsländer als auch die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union profitieren. Das ist der zentrale Befund eines internationalen Forschungsprojekts unter der Leitung von IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann, der den Abschlussbericht am 25. Juni der Europäischen Kommission in Brüssel vorgestellt hat. Die Analyse bezieht sich auf die Länder der so genannten Östlichen Partnerschaft der EU. Dazu zählen Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Moldawien, Ukraine und Weißrussland.

Detaillierte Berechnungen bisheriger und künftiger Wanderungsbewegungen ergaben, dass eine schrittweise Liberalisierung des Zugangs zu den EU-Arbeitsmärkten das Wirtschaftswachstum stärken und das Inflationsrisiko senken würde, ohne dass ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu befürchten wäre. Selbst bei einer vollständigen Öffnung wäre nur mit einem moderaten Anstieg der Zuwanderungszahlen zu rechnen. Die Experten weisen jedoch darauf hin, dass geeignete politische Maßnahmen nötig sind, um die Zuwanderung insbesondere Hochqualifizierter zu erleichtern und die Integration der Arbeitsmigranten zu fördern.

[mehr dazu in IZA Newsroom]

Mai 2013:
 

Mincer-Preis für IZA-Fellow Daniel Hamermesh

Daniel S. Hamermesh
Im Rahmen der Jahrestagung der Society of Labor Economists (SOLE) in Boston wurde IZA Research Fellow Daniel S. Hamermesh (University of Texas at Austin; Royal Holloway University of London) für sein Lebenswerk in der arbeitsökonomischen Forschung mit dem renommierten Mincer-Preis ausgezeichnet.

Hamermesh zählt zu den weltweit führenden und besonders innovativen Arbeitsökonomen, der in seiner Disziplin beständig neue Akzente setzt. Mit dem IZA ist er seit dessen Gründung 1998 eng verbunden. Als Programmdirektor koordinierte er ein Jahrzehnt lang den IZA-Forschungsschwerpunkt "Zukunft der Arbeit", bevor er für zwei Jahre den Posten des Forschungsdirektors übernahm. Die von ihm maßgeblich gestalteten IZA/SOLE Transatlantic Meetings gehören zu den Flagschiffen des IZA-Veranstaltungsangebots. In den vergangenen Jahren war Hamermesh regelmäßig für mehrere Monate am IZA zu Gast, wo er seine eigene Forschung vorantrieb und den Nachwuchswissenschaftlern des Instituts mit Rat und Tat zur Seite stand.

Seine Publikationen decken ein breites Themenspektrum ab und sind eine Quelle der Inspiration für die Wissenschaft. Auch dem interessierten Laien veranschaulicht Hamermesh durch seine Beiträge für den Freakonomics-Blog der New York Times und den IZA Newsroom die Relevanz der Volkswirtschaftslehre anhand von Beispielen aus dem täglichen Leben. International für Furore sorgte zuletzt sein Buch "Beauty Pays", in dem er körperliche Attraktivität als ökonomischen Faktor beschreibt und dessen Auswirkungen auf die Höhe des Gehalts analysiert (siehe dazu auch sein Interview mit Spiegel online).
 

IZA präsentiert Studie zu jungen und älteren Arbeitnehmern im Europäischen Parlament

Kendzia | Berès | Eichhorst | Gerard
Eine Forscherteam unter Beteiligung der IZA-Experten Werner Eichhorst und Michael J. Kendzia sowie Maarten Gerard (IDEA Consult) hat am 6. Mai vor dem Ausschuss des Europäischen Parlaments für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten einen aktuellen Bericht zur Beschäftigungssituation junger und älterer Arbeitnehmer auf den EU-Arbeitsmärkten vorgestellt ("Combining the entry of young people in the labor market with the retention of older workers"). Die Sitzung in Brüssel wurde von der Ausschussvorsitzenden Pervenche Berès, MdEP, geleitet (siehe Foto).

Die Studie befasst sich unter anderem mit der Arbeitsmarktentwicklung in den krisengeschüttelten EU-Mitgliedsstaaten und analysiert verschiedene Politikmaßnahmen zur Förderung von Berufseinsteigern sowie älteren Arbeitnehmern. Die Experten gelangen zu dem Schluss, dass keine unmittelbare Konkurrenz zwischen beiden Gruppen herrscht und ihre Chancen am wirksamsten durch grundlegende, strukturelle Arbeitsmarktreformen verbessert werden können.

[PDF-Download der Studie]
 

IZA-Direktor überreicht EFF-Preise bei Weltbank-Tagung in Washington

Am 20. Mai veranstaltete die Jobs Knowledge Platform (JKP) der Weltbank in Washington einen "Jobs and Shared Prosperity Day" [siehe Programm und Fotos]. Zahlreiche Entwicklungsexperten aus Wissenschaft und Praxis disktutierten unter anderem, welche Maßnahmen sich in Entwicklungsländern als wirksam erwiesen haben, um mehr Menschen - insbesondere Jugendliche - in Beschäftigung zu bringen, Chancengleichheit zu fördern und den allgemeinen Wohlstand zu steigern.

Besonders erfolgreiche Einzelinitiativen auf diesem Gebiet werden mit dem "Experience from the Field" (EFF) Award ausgezeichnet. IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann überreichte den Gewinnern in drei verschiedenen Kategorien die vom IZA gestiftete und mit 5.000 US-Dollar dotierte Auszeichnung.

Lesen Sie mehr zu den preisgekrönten Projekten.

April 2013:
 

Französische Jugendarbeitslosigkeit auf Rekordniveau: Studie empfiehlt "Fördern und Fordern" nach deutschem Vorbild

Ein französisch-deutsches Expertengremium, dem auch IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann angehört, hat in Paris dem französischen Ministerpräsidenten Jean-Marc Ayrault ein Gutachten mit Empfehlungen zur Bekämpfung der alarmierend hohen Jugendarbeitslosigkeit im zweitgrößten Land der EU überreicht. Im Zentrum der Expertenvorschläge stehen eine konsequente Umsetzung des Prinzips aus "Fördern und Fordern" nach deutschem Vorbild sowie der rasche Aufbau einer dualen Ausbildung.

In Frankreich sind derzeit rund 1,9 Millionen junge Menschen unter 30 Jahren weder in Beschäftigung noch in Ausbildung. Mit einer Jugendarbeitslosenquote von durchschnittlich 17 Prozent im vergangenen Jahrzehnt wird Frankreich innerhalb der EU nur noch von den südeuropäischen Krisenstaaten Italien, Spanien und Griechenland "übertroffen". Die Perspektivlosigkeit dieser Jugendlichen nimmt dramatische Züge an: Jeder zweite von ihnen bemüht sich den Experten zufolge nicht einmal aktiv um einen Job. Klaus F. Zimmermann: "Diese Situation birgt enormen sozialen Sprengstoff. Der Gefahr einer verlorenen Generation muss dringend mit geeigneten Maßnahmen begegnet werden."

Lesen Sie die vollständige IZA-Pressemitteilung vom 24. April 2013.

März 2013:
 

Zehn Jahre "Agenda 2010" – der Beitrag des IZA zur deutschen Arbeitsmarktreform

Noch vor einem Jahrzehnt galt der deutsche Arbeitsmarkt als schwer kranker Patient. Heute steht er in Europa glänzend da und stemmt sich erfolgreich gegen die Folgen der Finanz- und Eurokrise. Das ist entscheidend den mutigen Weichenstellungen im Rahmen der "Agenda 2010" zu verdanken, mit denen – gegen erhebliche Widerstände – umfassende Arbeitsmarktreformen eingeleitet wurden. Das IZA hat diesen Reformprozess von Anfang an konstruktiv begleitet, aktiv öffentlich unterstützt und wissenschaftlich evaluiert. Heute, zehn Jahre nach Verkündung der Agenda 2010 lässt sich feststellen, dass das Reformprojekt den deutschen Arbeitsmarkt nachhaltig positiv verändert hat.

Das IZA hat zu dieser Entwicklung in mehrfacher Hinsicht einen wichtigen Beitrag geleistet: Über die dezidierte Unterstützung des Reformprozesses und die entsprechende Politikberatung hinaus haben IZA-Wissenschaftler in den letzten zehn Jahren in diversen Studien die Wirksamkeit der Reformen untersucht. Die Ergebnisse der IZA-Studien sind überwiegend positiv und stellen den Reformen insgesamt ein gutes Zeugnis aus. Kritisch bewertet das IZA dagegen Bestrebungen, durch neuerliche korrigierende Eingriffe des Gesetzgebers den Reformkurs zu verlassen.

[Lesen Sie mehr...]
 

Februar 2013:
 

IZA-Direktor Zimmermann: Blue Card nur ein "Tropfen auf den heißen Stein"

In den heute vom Bundesinnenminister vorgelegten Zahlen zur Zuwanderung im Rahmen der "Blue Card" sieht IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann nur einen "Tropfen auf den heißen Stein". Zimmermann wörtlich: "Die Euphorie der Bundesregierung über nur wenige Tausend Blue-Card-Zuwanderer teile ich nicht. Die Zahlen sind nur auf den ersten Blick überraschend hoch. Mehr als zwei Drittel der Zuwanderer waren bereits im Land, sind also keine neu gewonnenen Fachkräfte. Mit der Blue Card wurden außerdem frühere Einreisebestimmungen des Zuwanderungsgesetzes modifiziert und abgelöst – die auf diesem Weg bislang Zugewanderten müssen also faktisch auch noch abgezogen werden. Letzlich bleiben von rund 4.000 Blue-Card-Zuwanderern also nur knapp 1.000 zusätzlich eingereiste Fachkräfte übrig. So lösen wir nicht das Problem, dass Deutschland bis ins Jahr 2030 über mehr als sechs Millionen Arbeitskräfte weniger verfügt. Die Blue-Card reicht bei weitem nicht aus, zumal sie nach Lage der Dinge auch noch keinen Anreiz für eine neue Arbeitsmobilität innerhalb Europas geschaffen hat. Andere Länder, auch in Europa, steuern inzwischen ihre Zuwanderung nach klaren Kriterien wie Qualifikation, Berufserfahrung, Sprachkenntnissen und Alter. Sie werben vor allem sehr gezielt um Zuwanderer. Ein solches transparentes Punktesystem im Paket mit attraktiven Integrationsangeboten ist auch für Deutschland der richtige Weg."
 

IZA unterzeichnet Kooperationsabkommen mit Temple University

Zimmermann | Soufas
Am 27. Februar 2013 schloss IZA–Direktor Klaus F. Zimmermann ein Kooperationsabkommen zwischen der Temple University (Philadelphia, USA) und dem IZA, das eine enge Zusammenarbeit zwischen der Universität und dem Bonner Forschungsinstitut in Forschung und Lehre vorsieht. Unter anderem vereinbarten beide Institutionen den regelmäßigen Austausch von Wissenschaftlern und Doktoranden. Neben Zimmermann unterzeichneten der Chairman des Economics Departments der Temple University, IZA–Fellow Michael L. Bognanno und die Dekanin Teresa Scott Soufas des College of Liberal Arts an der Temple University die Vereinbarung.

Januar 2013:
 

IZA Young Labor Economist Award in San Diego überreicht

M. Hoekstra | S. Carrell | K. F. Zimmermann
Im Rahmen des traditionellen IZA-Empfangs während der Jahrestagung der Allied Social Science Associations (ASSA) überreichte IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann im Januar in San Diego den IZA Young Labor Economist Award 2012 an Scott Carrell (University of Califronia, Davis) und Mark Hoekstra (Texas A&M University) für ihren Artikel "Externalities in the Classroom: How Children Exposed to Domestic Violence Affect Everyone's Kids" (erschienen in: American Economic Journal: Applied Economics, 2010).

Die preisgekrönte Studie untersucht, inwieweit sich häusliche Gewalt negativ auf die schulischen Leistungen nicht nur der betroffenen Kinder selbst, sondern auch die ihrer Mitschüler auswirkt. Dazu erstellten die Autoren einen innovativen Datensatz, der Schulnoten und Verhaltensauffälligkeiten im Unterricht mit Gerichtsakten zu Fällen häuslicher Gewalt verknüpft. Rund fünf Prozent der in der Stichprobe enthaltenen Schüler eines Bezirks im US-Staat Florida waren Gewalttätigkeiten im Elternhaus ausgesetzt. So fand sich in etwa 70 Prozent aller Schulklassen mindestens ein Opfer häuslicher Gewalt. Die Auswertung der Schulnoten zeigte, dass Kinder (vor allem Jungen) aus problematischen Verhältnissen schlechter abschnitten und zugleich die Leistungen ihrer Mitschüler negativ beeinflussten. Besonders ausgeprägt war der Leistungsabfall in den Bereichen Lesen und Rechnen. Auch Verhaltensauffälligkeiten häuften sich im Vergleich zu Klassen ohne betroffene Kinder: Bei 20 Schülern pro Klasse bewirkt jeder zusätzliche Junge aus gestörten Familienverhältnissen einen Anstieg von Disziplinarmaßnahmen gegen andere Jungen um 40 Prozent. Dieser Befund hat wichtige Implikationen für die Familien- und Bildungspolitik. Denn die Studie zeigt eindrucksvoll, dass eine wirksamere Bekämpfung häuslicher Gewalt nicht nur die betroffenen Kinder schützen, sondern auch deren soziales Umfeld positiv beeinflussen würde.

[Mehr Infos zum YLEA-Preis]
 

IZA-Direktor Zimmermann: Elysée-Vertrag um Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Finanzen ergänzen

Am 22. Januar 1963 schlossen Frankreich und Deutschland ihren historischen Freundschaftsvertrag. Doch nach 50 Jahren gehen beide Länder in den zentralen Kernbereichen der Wirtschafts- und Sozialpolitik noch immer getrennte Wege. Daher fordert IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann: "Die akute europäische Wachstums- und Finanzkrise, die den Zusammenhalt der europäischen Gemeinschaft bedroht, kann nur durch eine koordinierte Gesamtstrategie der beiden Führungsmächte Frankreich und Deutschland insbesondere auf den Gebieten der Wirtschafts-, Finanz- und Arbeitsmarktpolitik nachhaltig und überzeugend gelöst werden." Dazu gehören eine Harmonisierung in der Steuerpolitik sowie abgestimmte Haushalts- und Finanzplanungen, aber ebenso eine koordinierte Arbeitsmarktpolitik etwa durch gemeinsame Standards in der beruflichen Bildung. In diesem Zusammenhang schlägt das IZA ein umfassendes Austauschprogramm für Auszubildende vor. Das Bonner IZA wirkt auch am Report der französischen Regierung zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit und für eine verbesserte berufliche Bildung mit.

IZA-Direktor Zimmermann: "Es ist sehr zu begrüßen, wenn jetzt auch in Frankreich Reformen für eine Flexibilisierung des Arbeitsmarktes nach dem Vorbild der deutschen Agenda 2010 in Gang kommen." Umgekehrt könne Deutschland bei der Bewältigung seiner demografischen Probleme von Frankreich lernen, vor allem bei der Förderung von Familien und berufstätigen Frauen. Zimmermann: "Die deutsch-französische Zusammenarbeit ist heute mehr denn je gefordert, um ganz Europa wieder eine verlässliche Zukunftsperspektive zu eröffnen. Nur wenn die Achse Paris-Berlin 'funktioniert', kann auch Europa 'funktionieren'."

Lesen Sie dazu die Pressemitteilung vom 21.01.2013.