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2008

Dezember 2008:
 

Das IZA feiert 10-jähriges Jubiläum auf dem Petersberg

Mit einer Reihe hochkarätiger Veranstaltungen feierte das IZA am 30. November und 1. Dezember 2008 sein 10-jähriges Bestehen auf dem Petersberg bei Bonn. Den Auftakt bildete eine Wissenschaftskonferenz mit renommierten Experten zu aktuellen Fragen der Arbeitsökonomie. Am zweiten Tag schloss sich unter anderem eine prominent besetzte Podiumsdiskussion zur Rolle des Ökonomen in der Politikberatung an. Zur Festveranstaltung am Abend des 1. Dezembers, in deren Rahmen auch der diesjährige IZA Prize in Labor Economics verliehen wurde, hatte das IZA zahlreiche Gäste aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft geladen.

Weitere Informationen:
- [IZA-Pressemitteilung vom 01.12.2008]
- [Jubiläums-Sonderseiten]
 

IZA legt Arbeitsmarkt-Reformprogramm vor

Anlässlich seines 10-jährigen Jubiläums zeigt das IZA erneut Flagge in der Arbeitsmarktpolitik und legt ein umfassendes Reformprogramm vor. Unter dem Titel "Vollbeschäftigung ist keine Utopie" enthält das Papier eine Fülle von Handlungsempfehlungen für die künftige Arbeitsmarktpolitik und will als Richtschnur im beginnenden Bundestagswahlkampf dienen. Thematische Schwerpunkte des IZA-Arbeitsmarktprogramms sind unter anderem die Schaffung von Erwerbsanreizen durch Workfare, eine systematische Neuordnung der Sozialversicherung, überfällige Reformen im Bildungssektor und eine ökonomisch effiziente Zuwanderungspolitik. Vor dem Hintergrund der aktuellen Finanzmarktkrise plädiert das IZA für einen klaren Reformkurs in der Arbeitsmarktpolitik. "Das IZA-Arbeitsmarktprogramm sollte Pflichtlektüre der Wahlprogramm-Strategen aller Parteien sein", so IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann.

[IZA-Arbeitsmarktprogramm zum Download]
 

Petersberger Erklärung: Ökonomen rufen zu Reformen auf

Im Rahmen der 10-Jahresfeier des Instituts zur Zukunft der Arbeit wandten sich auf Initiative von IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann führende Ökonomen in einem eindringlichen Appell an die Politik und riefen diese zum Kurshalten in der Arbeitsmarktpolitik auf. Gerade im Zeichen der aktuellen Finanzmarktkrise sei es Aufgabe der Politik, die nachweislichen Reformerfolge der jüngeren Vergangenheit nicht aufs Spiel zu setzen.
"Es war auch und vor allem der klare Reformkurs der letzten Jahre, der dafür gesorgt hat, dass die Krise Deutschland jetzt nicht voll treffen wird. Deshalb wäre es fatal, wenn dieser Kurs jetzt geändert werden würde", so Zimmermann.
Zu den weiteren Unterzeichnern der "Petersberger Erklärung" gehören Hilmar Schneider, IZA-Direktor für Arbeitsmarktpolitik, sowie die Wirtschaftsprofessoren Michael C. Burda (Humboldt-Universität zu Berlin), Kai A. Konrad (Wissenschaftszentrum Berlin und FU Berlin), Friedrich Schneider (Universität Linz), Jürgen von Hagen (Universität Bonn) und Gert G. Wagner (DIW Berlin, TU Berlin, Universität Erfurt).

[Petersberger Erklärung zum Download]
 

IZA-Programmdirektor Armin Falk erhält hochdotierten Leibniz-Preis

A. Falk
Für seine herausragenden Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Verhaltensökonomie erhält IZA-Programmdirektor Armin Falk den mit 2,5 Millionen Euro dotierten Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Mit dieser Entscheidung unterstreicht die DFG den großen Stellenwert dieser Teildisziplin der Arbeitsökonomie, die am IZA in einem eigenständigen, von Falk geleiteten Forschungsbereich organisiert ist. "Das IZA gratuliert Armin Falk herzlich zu dieser großen Ehre, die ihn zu weiteren Spitzenleistungen führen wird. Er hat einen kaum hoch genug einzuschätzenden Anteil daran, dass wir heute aus den Erkenntnissen der Verhaltensökonomie wichtige Rückschlüsse für die Gestaltung von Arbeitsmarktpolitik und betrieblicher Personalplanung ableiten können", so IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann.

Armin Falk ist ordentlicher Professor an der Universität Bonn und leitet dort das von Nobelpreisträger Reinhard Selten gegründete Labor für Experimentelle Wirtschaftsforschung. Gleichzeitig ist er dem IZA, dessen Forschungsdirektor er von 2003 bis 2007 war, als Koordinator des Forschungsschwerpunkts Verhaltens- und Personalökonomie eng verbunden.
 

Aktuelle Studie: Ich-AG und Überbrückungsgeld auch langfristig ein Erfolg

Zwischen Januar 2003 und August 2006 nutzten mehr als eine Million gründungswillige Arbeitslose den Existenzgründungszuschuss (Ich-AG) oder das Überbrückungsgeld, um den Schritt in die Selbständigkeit zu verwirklichen. Die langfristigen Effekte beider Förderinstrumente bewertet eine aktuelle als IZA Discussion Paper veröffentlichte Studie. Die positive Bilanz: Fünf Jahre nach Gründung sind noch nahezu 50-60% der ehemaligen Ich-AG-Gründer und zwischen 53-67% der mit Überbrückungsgeld Geförderten in Voll- oder Teilzeit selbständig tätig. Die Teilnehmer weisen zudem höhere Beschäftigungsquoten auf als eine vergleichbare Gruppe nicht-geförderter Arbeitsloser und erzielen zum Teil deutlich höhere Einkommen. Hinsichtlich der Integration in den ersten Arbeitsmarkt können beide Programme demnach als effektiv angesehen werden. Auch die Beschäftigungseffekte sind für das Überbrückungsgeld relativ hoch: Auf 100.000 Förderungen entfallen zusätzlich geschaffene Arbeitsplätze im Umfang von rund 80.000 Vollzeitstellen.

Lesen Sie dazu:
- IZA-Pressemitteilung vom 11. Dezember 2008
- Studie im Volltext: IZA DP No. 3880

Marco Caliendo, Steffen Künn, Frank Wießner, Die Nachhaltigkeit von geförderten Existenzgründungen aus Arbeitslosigkeit: Eine Bilanz nach fünf Jahren. IZA DP No. 3880, December 2008.

 

IZA-Direktor fordert: Wirtschaftskrise als Chance zur Weiterbildung nutzen

Das IZA spricht sich angesichts der aktuellen Wirtschaftskrise für die Ausgabe von Weiterbildungsgutscheinen an alle Arbeitnehmer im Alter von über 45 Jahren aus. Gleichzeitig appelliert das IZA an die Wirtschaft, sich auf breiter Front für Public-Private Partnerships auf dem Gebiet der Weiterbildung zur Verfügung zu stellen und so einen substanziellen Beitrag zu einem flächendeckend attraktivem und bedarfsgerechten Angebot zu leisten. "Im Gegensatz zu finanziell riskanten und im Zweifel nur kurzfristig wirksamen Konjunkturprogrammen sind Maßnahmen auf diesem Gebiet eine sinnvollere und nachhaltigere Zukunftsinvestition", so IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann.

Lesen Sie dazu die IZA-Pressemitteilung vom 18.12.2008.


November 2008:
 

IZA-Preisverleihung 2008: Hohe Auszeichnung für britische Ökonomen Richard Layard und Stephen Nickell

S. J. Nickell | K. F. Zimmermann | R. Layard
Im Rahmen seiner 10-Jahres-Feier verlieh das IZA den diesjährigen Preis für Arbeitsökonomie am 1. Dezember auf dem Petersberg bei Bonn an die britischen Wirtschaftswissenschaftler Richard Layard und Stephen J. Nickell. Mit der Auszeichnung würdigt das IZA ihre herausragenden Leistungen bei der Analyse der Arbeitslosigkeit in Europa. Den Untersuchungen der Preisträger zufolge führt beispielsweise ein großzügiges Niveau sozialstaatlicher Transferleistungen nicht zu mehr Arbeitslosigkeit, wenn die Arbeitsvermittlung zugleich strikt dem Grundsatz des Förderns und Forderns folgt. Mit ihren Studien zu dieser Thematik haben Layard und Nickell die Arbeitsmarktreformen der jüngeren Vergangenheit maßgeblich beeinflusst. Lord Richard Layard ist emeritierter Professor der London School of Economics und Mitglied des britischen Oberhauses. Stephen Nickell leitet das Nuffield College an der Universität Oxford und war langjähriges Mitglied des finanzpolitischen Beirates der Bank of England. Gastredner der Preisverleihung war unter anderem der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise. Die Laudatio auf die Preisträger hielt Harvard-Ökonom Richard Freeman (IZA-Preisträger 2007). Überreicht wurde der Preis von IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann

Lesen Sie dazu:
- IZA-Pressemitteilung vom 30.10.2008
- Preisbegründung im Volltext
 

Zimmermann kommentiert Wahlsieg Obamas

IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann erwartet, dass der gewählte amerikanische Präsident Barack Obama das Vertrauen in das globale Finanzsystem wiederherstellen kann. "Im Kern der gegenwärtigen internationalen Finanzkrise stehen fehlende Glaubwürdigkeit und mangelndes Vertrauen in das globale Finanzsystem", sagte Zimmermann am Wahlabend in Washington DC. "Barack Obama hat in seinem Wahlkampf ökonomische Kompetenz und Vertrauenswürdigkeit bewiesen. Er kann wesentlich mithelfen, das Vertrauen in das marktwirtschaftliche System zurück zu gewinnen."

Der neue US-Präsident stehe jedoch vor kaum lösbaren Aufgaben. "Sein Ziel einer gerechteren Gesellschaft droht an den harten Realitäten der Finanzmarktkrise und ihren Folgen für das amerikanische Staatsbudget und die Konjunktur zu zerschellen", so Zimmermann. "Die Fähigkeit, Rat anzunehmen und dabei auch hoch qualifizierte Wissenschaftler einzubeziehen, zeichnet den künftigen Präsidenten allerdings aus." Von ihm seien unkonventionelle und undogmatische Initiativen zu erwarten. Er verfolge einen kooperativeren und pragmatischen Politikstil, der allerdings von Europa und insbesondere Deutschland größere Anstrengungen in sicherheitspolitischen Fragen abverlangen werde.

Als zentrale wirtschaftspolitische Themen, denen sich die neue amerikanische Regierung stellen müsse, nannte IZA-Chef Zimmermann die Finanzkrise und die internationale Finanzordnung, die Rezessionsbekämpfung, die Reform des amerikanischen Gesundheitssystems, Klimaschutz und Energieversorgung, die Handelspolitik sowie die Neuordnung der Zuwanderungspolitik in den USA. Im DIW-Wochenbericht kommentiert Zimmermann gemeinsam mit Amelie F. Constant (DIW DC und IZA) die Herausforderungen, vor denen der künftige US-Präsident stehen wird [Artikel im Volltext].
 

IZA-Direktor Zimmermann geht in dritte Amtszeit als Präsident des DIW Berlin

Das Kuratorium des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hat IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann als Präsidenten des Instituts bestätigt. Zimmermann geht damit bereits in seine dritte Amtszeit als Chef des DIW, das er seit dem Jahr 2000 leitet. Der DIW-Kuratoriumsvorsitzende Holger Hatje hob anlässlich der Bestätigung Zimmermanns hervor, dass dieser das DIW "entscheidend nach vorne gebracht" habe. Auch der Wissenschaftliche Beirat des DIW attestierte dem Institut zuletzt eine ausgezeichnete wissenschaftliche Weiterentwicklung. IZA und DIW Berlin verbindet seit Jahren eine enge partnerschaftliche Beziehung, die für beide Institute sehr ergiebig ist. Das IZA kooperiert zudem eng mit DIW DC in Washington.
 

IZA fördert europäischen Dialog zu Beschäftigungsthemen: Hochkarätige Fachtagung in Brüssel

Im Rahmen der Aktivitäten zu seinem 10-jährigen Bestehen richtete das IZA vom 27.-28. November 2008 ein hochrangig besetztes "Employment Seminar" in Brüssel aus. Mit dieser Initiative will das IZA nicht nur seine Kontakte zu europäischen Partnerinstitutionen intensivieren, sondern auch den fachlichen Austausch zwischen Wissenschaft und politischer Praxis auf EU-Ebene fördern. Organisiert wurde die Veranstaltung von IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann und dem Stellvertretenden IZA-Direktor für Arbeitsmarktpolitik, Werner Eichhorst, mit finanzieller Unterstützung durch die Fritz-Thyssen-Stiftung. Vor dem Hintergrund der Lissabon-Strategie diskutierten rund vierzig renommierte Experten aus Wissenschaft, Politik, EU-Institutionen und internationalen Organisationen die Auswirkungen aktueller Arbeitsmarktentwicklungen auf Beschäftigung und soziale Ungleichheit.

Lesen Sie dazu: Bericht, Programm und Fotogalerie

Oktober 2008:
 

Studie ermittelt wirksame Anreize zur Erhöhung des Blutspendeaufkommens

Zwei aktuelle IZA Discussion Papers untersuchen die Wirkungen unterschiedlicher Anreize zur Erhöhung des Blutspendeaufkommens. Den Effekt materieller Anreize konnten die Autoren aufgrund eines italienischen Gesetzes messen, das freiwilligen Spendern einen arbeitsfreien Tag auf Staatskosten gewährt. Das Ergebnis: Der bezahlte Sonderurlaub erhöht die Spendebereitschaft um rund 30%. Interessanterweise werden dennoch die meisten Spenden an ohnehin arbeitsfreien Samstagen geleistet – ein Hinweis darauf, dass für viele Spender die „gute Tat“ wichtiger ist als die Maximierung des eigenen Nutzens. Rein finanzielle Anreize könnten daher all jene abschrecken, die nicht des Geldes wegen zum Blutspenden kommen – oder nicht in diesem Ruf stehen wollen. Denn gesellschaftliche Anerkennung spielt neben der ökonomischen und altruistischen Motivation eine ebenso wichtige Rolle. So konnten die Forscher einen spürbaren Anstieg der Spendebereitschaft verzeichnen, wenn regelmäßige Spender mit einer symbolischen Auszeichnung öffentlich geehrt werden.

Lesen Sie dazu:
- IZA-Pressemitteilung vom 22. Oktober 2008
- Studien im Volltext: IZA DP No. 3770 | IZA DP No. 3771

 

Führende Ökonomen rufen zu schnellem Vorgehen in der globalen Finanzkrise auf

In einem weltweiten Appell vom 2. Oktober 2008 haben führende Ökonomen aus Europa und den USA, darunter IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann, die europäischen Staaten zu einem gemeinsamen Vorgehen in der Finanzmarktkrise aufgerufen. Die Krise sei noch beherrschbar - nur ein schnelles, europaweit koordiniertes Vorgehen könne aber verhindern, dass sie außer Kontrolle gerate. Die bisherigen rein nationalstaatlichen Aktionen seien völlig unzureichend.

Die Unterzeichner werfen den europäischen Nationalstaaten fehlenden politischen Willen vor, die Krise gemeinsam zu bekämpfen: "Das Problem ist nicht ein fehlendes Verständnis. Das Problem ist mangelnder politischer Wille", heißt es in dem Aufruf. Die führenden europäischen Politiker müssten unverzüglich zusammenkommen, um die Krise direkt anzugehen, bevor sie außer Kontrolle gerate. Die Schaffung gemeinsamer europäischer Regeln mit dem Ziel einer Rekapitalisierung des europäischen Bankensektors und einer harmonisierten Einlagensicherung stehe im Mittelpunkt möglicher Lösungsansätze.
Der vollständige Wortlaut des Aufrufs sowie die Liste der Erstunterzeichner sind hier online abrufbar.

Darüber hinaus wandte sich die Expertengruppe am 9. Oktober mit konkreten Handlungsempfehlungen an die Finanzminister der G7/8-Staaten:
Rescuing Our Jobs And Savings: What G7/8 Leaders Can Do To Solve The Global Credit Crisis

 

IZA-Gutachten: Arbeitslosenzahlen in Deutschland erstmals seit 1992 wieder unter 3 Millionen

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland wird im Oktober 2008 erstmals seit 1992 wieder unter 3 Millionen sinken. Das geht aus einem am 6. Oktober veröffentlichten Gutachten des IZA im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft hervor. Den IZA-Berechnungen zufolge wird die Arbeitslosigkeit in Westdeutschland unter 2 Millionen sinken, in Ostdeutschland auf weniger als 1 Million. Im Verlauf des Monats Oktober dürfte die Arbeitslosigkeit bundesweit auf 2,87 Millionen zurückgehen. "Das sind sehr ermutigende Nachrichten für den Arbeitsmarkt, die zeigen, wie erfolgreich die Arbeitsmarktreformen wirken. Jetzt geht es darum, bei den Reformen weiter Kurs zu halten, damit die Arbeitslosigkeit noch weiter sinken kann", so IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann anlässlich der Vorstellung des Gutachtens in Berlin.

Gutachten im Volltext (PDF): IZA Research Report No. 20
 

IZA-Forschungsdirektor Dan Hamermesh feiert 65. Geburtstag - Zimmermann würdigt herausragenden US-Ökonomen

D. Hamermesh
Am heutigen 20. Oktober 2008 feiert IZA-Forschungsdirektor Daniel S. Hamermesh seinen 65. Geburtstag. "Hamermesh zählt zu den bedeutendsten Ökonomen unserer Zeit und hat maßgeblich zur Erfolgsgeschichte des IZA beigetragen. Seit über 10 Jahren arbeitet er mit dem Institut eng zusammen und hat dessen Agenda mitgeprägt. Wir sind ihm außerordentlich dankbar für sein langjähriges Engagement als Koordinator unseres Forschungsschwerpunkts zur Zukunft der Arbeit und sind stolz darauf, dass er seit diesem Jahr seine große Erfahrung als Forschungsdirektor am IZA einbringt. Unser Wissenschaftler-Team profitiert stark von seiner Inspiration, seinem Elan und Esprit. Ohne ihn stünde das IZA nicht dort, wo es heute steht - an der Spitze in Forschung und Politikberatung", würdigte IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann den Jubilar.

Daniel S. Hamermesh ist Professor für Wirtschaftswissenschaften an der University of Texas at Austin. Er studierte zunächst an der Universität Chicago und wurde 1969 in Yale promoviert. Anschließend lehrte er in Princeton (1969-73), Michigan State (1973-1993) sowie als Gastprofessor an verschiedenen Universitäten in den USA, Europa, Australien und Asien. Er wurde zum Fellow der Econometric Society sowie zum Research Associate des National Bureau of Economic Research (NBER) ernannt und amtierte 2001 als Präsident der Society of Labor Economists (SOLE). Neben wichtigen Monographien wie "Labor Demand", "The Economics of Work and Pay" und "Economics is Everywhere" veröffentlichte er eine Vielzahl von Fachbeiträgen in den führenden arbeitsökonomischen Fachzeitschriften. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Studien zu Zeitverwendung, Arbeitsnachfrage und sozialen Sicherungssystemen (insbesondere Arbeitslosenversicherung), daneben aber auch einige für Ökonomen ungewöhnliche Themengebiete wie Schlaf oder Schönheit. Dan Hamermesh ist seit Juli 1998 Research Fellow des IZA, leitete von Dezember 2001 bis Juli 2008 als Programmdirektor den IZA-Forschungsbereich "Zukunft der Arbeit" und übernahm im August dieses Jahres die zentrale Rolle des IZA-Forschungsdirektors.

September 2008:
 

IZA unterstützt Metropolis 2008

Das IZA organisiert im Rahmen der diesjährigen Metropolis Conference (Bonn, 27.-31. Oktober 2008) eine Plenary Session zu "Circular and Temporary Migration" und thematisiert damit eine migrationspolitische Fragestellung von immer größerer Bedeutung. Zirkuläre und zeitlich befristete Migration stellen eine besondere Herausforderung für die Integrationspolitik dar, bieten aber zugleich in ökonomischer Perspektive erweiterte Möglichkeiten zur Flexibilisierung von Arbeitsmärkten. Das von IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann moderierte Diskussionsforum wird die Gestaltungsmöglichkeiten dieser Zuwanderungsformen erörtern. Diskussionsteilnehmer sind unter anderem Demetrios Papademetriou (Migration Policy Institute, Washington), Philippe Fargues (Consortium for Applied Research on International Migration), Pawel Kaczmarczyk (Board of Strategic Advisers to the Prime Minister, Poland) und Jacques Poot (University of Waikato, New Zealand).

Zugleich bietet das IZA im Rahmen von Metropolis 2008 zwei Workshops an. Unter Leitung von Klaus F. Zimmermann und IZA Deputy Program Director Amelie Constant (Georgetown University; DIW DC) analysiert ein Workshop zur "Ethnic Diversity in a Globalised World" die ökonomische Bedeutung von ethnischer Vielfalt und den Einfluss von Ethnizität auf den Arbeitsmarkterfolg. Teilnehmer sind unter anderem John W. Berry (Queen's University, Kingston, Canada), Alan Manning (London School of Economics), Thierry Verdier (Paris School of Economics) und Yves Zenou (Stockholm University). Ein zweiter Workshop wird unter Leitung von IZA Deputy Program Director Martin Kahanec die "Ethnic Divide in Eastern Europe" zum Thema haben und vor allem die ökonomische und soziale Situation ethnischer Minderheiten in den mittel- und osteuropäischen Staaten untersuchen. Zu den Referenten zählen neben Kahanec ferner Christian Bodewig (Weltbank), Gabor Kezdi (Central European University Budapest), Ott-Sim Toomet (University of Tartu), Mihails Hazans (University of Latvia) and Anzelika Zaiceva (IZA).

Die jährliche Metropolis-Konferenz ist die weltgrößte Fachkonferenz zu Fragen von Zuwanderung und Integration und tagt in diesem Jahr erstmals in Deutschland. "Als am Konferenzort Bonn ansässiges Institut mit einer besonderen Expertise auf dem Gebiet der Migrationsforschung und migrationspolitischen Beratung betrachet das IZA es als selbstverständlich, sich an der inhaltlichen Gestaltung des Konferenzprogrammes zu beteiligen", so IZA-Direktor Zimmermann. Im Verlauf der Konferenz wird das IZA als Anlaufstelle für interessierte Konferenzteilnehmer zur Verfügung stehen.

Einzelheiten zum vorläufigen Konferenzprogramm von Metropolis 2008 und den Teilnahmemodalitäten finden Sie unter www.metropolis2008.org.
 

IZA-Direktor in hochkarätiges Beratergremium des Weltwirtschaftsforums berufen

K. F. Zimmermann
IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann ist in das "Global Agenda Council on Migration" des Weltwirtschaftsforums berufen worden. Das hochkarätig mit internationalen Experten auf dem Gebiet von Zuwanderung und Integration besetzte Gremium ist Teil eines größeren Netzwerks des Weltwirtschaftsforums, das sich den dringendsten Fragen der Menschheit im Zeitalter der Globalisierung widmet. Das Expertennetzwerk nimmt Einfluss auf die Agenda der internationalen Staatengemeinschaft, indem es die aktuellen globalen Herausforderungen definiert und priorisiert. Darüber hinaus ist es in beratender Funktion für das Weltwirtschaftsforum wie auch für nationale Regierungen und internationale Organisationen tätig.
 

IZA-Team nimmt am Bonner Firmenlauf teil

Dem strömenden Regen trotzend, nahm eine Läufergruppe des IZA am 11. September 2008 am Bonner Firmenlauf zugunsten von CARE Deutschland-Luxemburg e.V. und Mukoviszidose e.V. teil. Das IZA-Team, dem neben Forschungsdirektor Dan Hamermesh und Programmdirektor Hartmut Lehmann siebzehn weitere Institutsmitarbeiter fünf verschiedener Nationalitäten angehörten, reihte sich in eine Gruppe von über 3500 Startern ein, die den Rundkurs über 5,8 Kilometer durch die Bonner Rheinaue bewältigten.
Obwohl die Zeit dabei keine Rolle spielte, beflügelte die Gruppendynamik so manchen Starter zu persönlichen Bestleistungen. "Teamgeist und Betriebsgesundheit fördern und dabei gleichzeitig einen guten Zweck unterstützen – eine ideale Kombination", freute sich Mannschaftskapitän Mark Fallak über die rege Beteiligung seiner Kollegen.
 

Neues IZA-Buch: Aktivierende Arbeitsmarktpolitik in Europa und den USA

Die Arbeitsmarktpolitik vieler europäischer Staaten hat in den letzten Jahren erhebliche Veränderungen erfahren. Traditionelle wohlfahrtsstaatliche Mechanismen und etablierte Strukturen der Arbeitsvermittlung und Arbeitsmarktpolitik wurden sukzessive durch Aktivierungsstrategien abgelöst, die die Gewährung sozialer Transferleistungen stärker von der Bereitschaft zur Übernahme von Arbeitsplatzangeboten oder der Teilnahme an Maßnahmen zur Beschäftigungsförderung abhängig gemacht haben. Dieser einsetzende Paradigmenwechsel in der europäischen Arbeitsmarktpolitik fand in den europäischen Staaten allerdings sehr unterschiedliche politische und gesetzgeberische Ausprägungen. Ein neues Buch liefert eine profunde Darstellung der Aktivierungsstrategien in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Dänemark, Schweden, den Niederlanden und der Schweiz und kontrastiert diese europäischen Strategien mit der Entwicklung in den USA. Der interdisziplinär konzipierte Band bietet erstmals einen Überblick über die sozio-ökonomischen und sozialrechtliche Dimensionen dieses für die weitere Entwicklung der europäischen Sozialstaaten zentralen Themas. Herausgeber des soeben erschienenen Buches sind Werner Eichhorst (stellvertretender Direktor Arbeitsmarktpolitik des IZA), Otto Kaufmann (wissenschaftlicher Referent am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationals Sozialrecht, München) und Regina Konle-Seidl (wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Nürnberg).
 

Zimmermann: Bluecard und Freizügigkeit müssen früher kommen

K. F. Zimmermann
Anlässlich des EU-Innenministertreffens zur Zuwanderungspolitik im September 2008 unterstrich IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann die Notwendigkeit einer einheitlichen Regelung zur Einreise qualifizierter Fachkräfte aus Drittstaaten in die EU. "Die Bluecard zielt in die richtige Richtung und wäre ein wertvoller Schritt hin zu einer gemeinsamen europäischen Zuwanderungspolitik. Gleichzeitig muss jetzt schnell die Arbeitnehmerfreizügigkeit für die mittel-und osteuropäischen EU-Staaten verwirklicht werden. Denn die Arbeitsmärkte der meisten westeuropäischen Staaten benötigen schon heute dringend Fachkräfte, um dem einsetzenden demographischen Schwund entgegen treten zu können. Wird dieser Bedarf nicht gezielt gedeckt, vergeben wir Chancen für Wirtschaftswachstum und Beschäftigungsaufbau. Gerade Deutschland wäre gut beraten, die bisherigen Einschränkungen der Freizügigkeit für zuwanderungswillige Osteuropäer aufzugeben und aktiv um die 'besten Köpfe' zu werben – bevor sie sich für andere Zielländer entscheiden. Bei Freizügigkeit und Bluecard ist politischer Mut gefragt."
 

Gossen-Preis an IZA-Programmdirektor Armin Falk verliehen

A. Falk
IZA-Programmdirektor Armin Falk (Universität Bonn) hat am 24. September den diesjährigen Gossen Preis des Vereins für Socialpolitik im Rahmen der Jahrestagung des Vereins im österreichischen Graz erhalten. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis gilt als die angesehenste Auszeichnung für Wirtschaftswissenschaftler im deutschsprachigen Raum und würdigt Forscher, die mit ihren Arbeiten eine internationale Reputation erworben haben. Falk forscht vor allem auf dem Gebiet der Verhaltensökonomie, und Experimentellen Wirtschaftsforschung. Er ist seit 2002 Research Fellow des IZA, war von 2003 bis 2007 IZA-Forschungsdirektor und leitet seitdem den IZA-Forschungsschwerpunkt zur Verhaltens- und Personalökonomie. "Das IZA gratuliert Armin Falk sehr herzlich zu dieser besonderen Auszeichnung, die er sich als ein herausragender Pionier auf seinem Forschungsgebiet verdient hat", so IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann.

August 2008:
 

Studie: Schlechte Wirtschaftslage bei Geburt erhöht Risiko tödlicher Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Die Ursache für tödliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen im hohen Lebensalter kann auch auf ökonomische Zusammenhänge zurückgehen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die von IZA-Programmdirektor Gerard J. van den Berg mitverfasst wurde. Wenn zum Zeitpunkt der Geburt eines Kindes ungünstige wirtschaftliche Rahmenbedingungen herrschen, führt dies der Untersuchung zufolge zu einem deutlich höheren Risiko, dass die betreffende Person später an Herz-Kreislauf-Erkrankungen stirbt.

Lesen Sie dazu:
- - IZA-Pressemitteilung vom 12. August 2008
- Studie im Volltext: IZA DP No. 3635

Gerard J. van den Berg, Gabriele Doblhammer-Reiter, Kaare Christensen, Being Born Under Adverse Economic Conditions Leads to a Higher Cardiovascular Mortality Rate Later in Life: Evidence Based on Individuals Born at Different Stages of the Business Cycle. IZA DP No. 3635, August 2008.

 

IZA-Nachwuchsforscher erhält Einladung zu Nobelpreisträgertreffen

U. Rinne
IZA-Doktorand Ulf Rinne zählt zu der Gruppe von rund 300 ausgewählten Nachwuchsökonomen aus aller Welt, die eine Einladung zum exklusiven Nobelpreisträgertreffen auf dem Gebiet der Wirtschaftswissenschaften vom 20.-23. August in Lindau am Bodensee erhalten haben. Diese hochkarätige Veranstaltung bietet den jungen Wissenschaftlern eine einmalige Möglichkeit, mit den 14 anwesenden Nobelpreisträgern der Wirtschaftswissenschaften und dem aktuellen Friedensnobelpreisträger Gespräche und Forschungsdiskussionen auf höchstem Niveau zu führen. "Die Teilnahme an dieser exklusiven, traditionsreichen Veranstaltung ist eine hohe Auszeichnung für Ulf Rinne und zugleich auch eine Anerkennung für das IZA-Doktorandenprogramm, das er absolviert", so IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann. Rinne ist nach den IZA-Affiliates Steffen Altmann und Matthias Wibral im Jahr 2006 bereits der dritte IZA-Repräsentant in Lindau. Die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Bonn, mit der das IZA in Forschung und Lehre kooperiert, ist beim diesjährigen Nobelpreisträgertreffen mit sechs jungen Ökonomen vertreten. Zu den weiteren Teilnehmern zählt auch Philipp Tillmann, der zurzeit ein Praktikum am IZA absolviert. "Eine bessere Bestätigung der hervorragenden Leistungen von Universität und IZA in der Nachwuchsförderung kann man sich kaum wünschen", sagte Zimmermann. "Bonn ist in dieser Hinsicht bestens aufgestellt."
Weitere Informationen über das Nobelpreisträgertreffen unter www.lindau-nobel.de.
 

Zimmermann begrüßt Integrationsbericht der NRW-Landesregierung

IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann würdigte in einer ersten Stellungnahme den 1. Integrationsbericht der nordrhein-westfälischen Landesregierung "als ausgezeichnete Dokumentation der Stärken und Schwächen der Integrationspolitik" des Landes. "Es ist ein besonderes Verdienst des Berichts, dass er erstmals eine Differenzierung von eingebürgerten und nicht-eingebürgerten Ausländern vornimmt und zeigt, wie erfolgreich eingebürgerte Zuwanderer in unserem Land sind", so Zimmermann. Für die Zuwanderungs- und Integrationspolitik sei der NRW-Integrationsbericht ein klarer Fingerzeig: "Wir brauchen eine ökonomisch gesteuerte Zuwanderung, um Arbeitslosigkeit unter Zuwanderern zu reduzieren und Fachkräftemangel zu beheben. Wir brauchen eine kluge Einbürgerungspolitik, aber wir brauchen auch eine differenzierte Statistik, mit der der wirtschaftliche Nutzen der Zuwanderung noch besser belegt werden kann. Das Land NRW hat hier eine wichtige Vorreiterrolle übernommen."

Der Bericht ist online abrufbar: 1. Integrationsbericht des Landes Nordrhein-Westfalen

 

Arbeitsgruppe Beschäftigung der NRW-Zukunftskommission tagt im IZA

W. Streeck, K. F. Zimmermann, B. Hombach, P. Schnabel
Unter Leitung ihres Vorsitzenden, IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann, tagte die Arbeitsgruppe "Beschäftigung, Teilhabe und neue Sicherheit" der Zukunftskommission des nordrheinwestfälischen Ministerpräsidenten am 28. August zum zweiten Mal am IZA. Neben den Arbeitsgruppenmitgliedern Bodo Hombach (Mediengruppe Westdeutsche Allgemeine Zeitung), Paul Schnabel (Sociaal en Culturel Planbureau, Den Haag) und Wolfgang Streeck (Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Köln) war unter anderem auch Lord Ralf Dahrendorf anwesend, dem die Führung der Kommission obliegt. Die vertraulichen Inhalte der Arbeitsgruppensitzung fließen in den ersten Bericht der Zukunftskommission an den NRW-Ministerpräsidenten ein.

Juli 2008:
 

IZA-Gutachten: Geographische Mobilität innerhalb der EU fördern

Im Auftrag der Europäischen Kommission hat das IZA im Juli 2008 gemeinsam mit NIRAS Consultants aus Dänemark und dem Swedish National Labour Market Board (AMS) eine Studie zu den Wirkungsfaktoren räumlicher Mobilität in Europa vorgelegt. Gegenstand der Analyse ist die Diskrepanz zwischen Fachkräftemangel in Teilen der EU bei anhaltend hoher Arbeitslosigkeit in anderen Regionen. Die Studie weist darauf hin, dass das Mobilitätsniveau innerhalb wie auch zwischen den EU-Staaten nach wie vor sehr gering ist. Höhere Mobilität würde zu einer besseren Balance von Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage in der EU führen und so das Gefälle zwischen den Reallöhnen in den Mitgliedsstaaten überwinden helfen. Günstige Wachstumseffekte könnten insbesondere durch die Freizügigkeit von qualifizierten Erwerbspersonen und die daraus resultierende Verringerung von Arbeitsmarktungleichgewichten, höhere Investitionen in Bildung, ein höheres Innovationsniveau und mehr selbstständige Erwerbstätigkeit erzielt werden. Als maßgebliche Mobilitätsbremsen identifiziert die Studie sprachliche und kulturelle Barrieren. Auch unterschiedliche nationale Organisationsformen der Arbeits- und Wohnungsmärkte, des Sozialstaats und der Steuersysteme seien als Hemmnis für eine größere EU-Binnenmobilität anzusehen.

"Die Mitgliedsstaaten sollten gezielte Maßnahmen ergreifen, um die institutionellen Voraussetzungen für Mobilität auf dem Arbeitsmarkt zu stärken. Von erheblicher Bedeutung wäre die Entwicklung einer mobilitätsfreundlichen Bildungspolitik, die die Transparenz und grenzüberschreitende Akzeptanz von Bildungsabschlüssen weiter vorantreibt und erweiterte Möglichkeiten zu Fremdsprachenerwerb und Kulturaustausch schafft", so IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann anlässlich der Vorstellung der von ihm mitverfassten Studie. Darüber hinaus seien auch finanzielle Mobilitätsanreize im Rahmen einer EU-weit besser koordinierten aktiven Arbeitsmarktpolitik denkbar.

Der Volltext des Gutachtens (in englischer Sprache) ist kostenlos als PDF-Dokument abrufbar:
- IZA Research Report No. 19: Geographic Mobility in the European Union: Optimising its Economic and Social Benefits
 

Aktuelle Ausgabe des Newsletters "IZA Compact" online abrufbar

Schwerpunktthema der Juli-Ausgabe sind die umfangreichen IZA-Forschungsaktivitäten im Bereich Migration und Integration. Im Rahmen eines von der VolkwagenStiftung geförderten interdisziplinären Forschungsprojekts hat das IZA zahlreiche Publikationen zum Thema Ethnizität und Arbeitsmarkt veröffentlicht sowie eine Reihe von Fachtagungen zur Integrations- und Zuwanderungspolitik durchgeführt.

Die weiteren Themen der aktuellen Ausgabe finden Sie im Inhaltsverzeichnis.
Der zweisprachige Print-Newsletter IZA Compact wird an rund 10.000 Abonnenten weltweit versandt und ist darüber hinaus online abrufbar: [Download PDF]
 

Studie: Längere Elternzeit ohne Einfluss auf schulischen und beruflichen Erfolg der Kinder

Eine aktuelle Studie der IZA Research Fellows Christian Dustmann und Uta Schönberg (University College London) untersucht die langfristigen Auswirkungen mehrerer Reformen von Elternzeit bzw. Erziehungsurlaub in Deutschland. Erstmals wurde empirisch erforscht, wie sich eine verlängerte Dauer des Erziehungsurlaubs auf den schulischen und beruflichen Werdegang der betroffenen Kinder auswirkt. Die beiden Ökonomen kommen zu dem Ergebnis, dass eine verlängerte Elternzeit auf lange Sicht kaum Einfluss auf den Erfolg der Kinder hat. So belegt die Studie, dass die 1992 in Kraft getretene Verdoppelung des unbezahlten Erziehungsurlaubs von 18 auf 36 Monate den Anteil der späteren Gymnasiasten um maximal 0,1% erhöhte. Auch für die Kinder, die von der Verlängerung des Erziehungsurlaubs von zwei auf sechs Monate im Jahr 1979 betroffen waren, ergaben sich im späteren Berufsleben keine statistisch messbaren Bildungs- oder Einkommensvorteile. Die Studie widerspricht damit der verbreiteten Annahme, dass eine längere Elternzeit den Werdegang der Kinder deutlich positiv beeinflusst. "Unter dem Gesichtspunkt der langfristigen Erfolgschancen von Kindern spricht wenig dafür, in Deutschland eine weitere Ausdehnung der Elternzeit anzustreben", resümiert Dustmann.
Lesen Sie dazu die Pressemitteilung vom 21. Juli 2008 und den Volltext der Studie [IZA DP No. 3605].

Zudem wirkt sich ein längerer Ausstieg von Müttern aus dem Erwerbsleben negativ auf deren spätere Beschäftigungschancen aus. Dem gilt es durch gezielte Anreize zur aktiven Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen während des Erziehungsurlaubs entgegenzuwirken, wie eine weitere aktuelle Forschungsarbeit von IZA-Programmdirektor Gerard van den Berg and IZA-Fellow Annette Bergemann am Beispiel Schwedens aufzeigt [IZA DP No. 3600].
 

Studie: Entfernung zur Universität beeinflusst die Wahrscheinlichkeit der Studienaufnahme

Laut einem aktuellen IZA Discussion Paper nehmen Abiturienten, die in größerer Entfernung von der nächsten Universität wohnen, seltener ein Universitätsstudium auf. Während der Einfluss anderer Faktoren wie Geschlecht oder Bildungsstand der Eltern auf den Zugang zu höherer Bildung bereits bekannt ist, wurde nun erstmals auf der Basis von Mikrodaten für Deutschland fundiert untersucht, welche Rolle die Entfernung zur nächsten Universität bei der Bildungsentscheidung spielt. Demnach sinkt die Wahrscheinlichkeit einer Studienaufnahme pro zehn Kilometer Entfernung zur nächsten Universität um zwei bis drei Prozentpunkte. Den Grund vermuten die Autoren in den damit verbunden Kosten für Miete oder Pendeln. "Wenn die Bundesregierung ihr Ziel erreichen will, den Anteil der Studierenden auf 40 Prozent pro Jahrgang zu erhöhen, muss sie auch diese regionalen Faktoren berücksichtigen", erklärt Katharina Wrohlich, die als Research Affiliate mit dem IZA verbunden ist und die Studie mitverfasst hat. Denkbar sei um Beispiel ein höherer BAFöG-Mietkostenzuschlag oder die Bereitstellung öffentlicher Mittel zur Gründung neuer Universitäten in bestimmten Regionen.
Der Volltext der Studie ist als IZA DP No. 3615 abrufbar.

C. Katharina Spiess, Katharina Wrohlich, Does Distance Determine Who Attends a University in Germany?. IZA DP No. 3615, July 2008.


Juni 2008:
 

Aktuelle Studie: Existenzgründer mit mittlerer Risikobereitschaft am beständigsten

Während hinreichend bewiesen ist, dass risikofreudige Menschen eher zum Unternehmertum neigen, gibt es bislang kaum Erkenntnisse über den Einfluss von Risikoeinstellungen auf den Erfolg der Unternehmung. Eine aktuelle IZA-Studie analysiert daher die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns deutscher Unternehmensgründer in Abhängigkeit von ihrer Risikobereitschaft. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass besonders risikofreudige Existenzgründer mit einer deutlich höheren Wahrscheinlichkeit scheitern als Unternehmer, die eher mittlere Risiken einzugehen bereit sind. Hohe Risikobereitschaft zahlt sich offenbar ebenso wenig aus wie eine zu große Risikoscheu. Auf Basis von Daten für die Jahre 2000-2005 ermittelt die Studie, dass in beiden Fällen die Wahrscheinlichkeit, im jeweils nächsten Jahr wieder aus der Selbstständigkeit auszusteigen, bei 12,5 Prozent liegt. Wer als Unternehmensgründer dagegen eine mittlere Risikobereitschaft aufweist, ist mit einer Wahrscheinlichkeit von nur 7,5 Prozent vom Scheitern bedroht. Das erklären die Forscher um den IZA-Arbeitsmarktexperten Marco Caliendo damit, dass risikofreudige Unternehmer zu riskanten Geschäftsideen neigen, die eine hohe Gewinnerwartung bergen, zugleich aber auch eine größere Gefahr des Misserfolgs. Die vergleichsweise hohe Ausfallquote der risikoscheuen Unternehmensgründer lässt sich umgekehrt auf die geringeren Ertragsaussichten der "sicheren" Geschäftsmodelle zurückführen. In diesen Fällen liegt der Unternehmensgewinn oft unter dem Lohn, der in abhängiger Beschäftigung erzielt werden könnte - ein Grund, den Schritt in die Selbstständigkeit wieder rückgängig zu machen.

Lesen Sie dazu:
- IZA-Pressemitteilung vom 3. Juni 2008
- Studie im Volltext: IZA DP No. 3525

Marco Caliendo, Frank Fossen, Alexander Kritikos, The Impact of Risk Attitudes on Entrepreneurial Survival. IZA DP No. 3525, June 2008.

 

Aktuelle Studie: Mehr Produktivitätswachstum durch weniger Kündigungsschutz

Eine aktuelle, als IZA Discussion Paper veröffentlichte Studie untersucht den Zusammenhang von Kündigungsschutz und Produktivitätswachstum. Die Autoren gelangen in einem umfassenden Ländervergleich zu dem Schluss, dass Volkswirtschaften mit einem vergleichsweise weniger stark ausgebauten Kündigungsschutz über deutliche Vorteile bei der wirtschaftlichen Produktivität verfügen. Dies ist deshalb so bedeutsam, weil das Produktivitätswachstum eine der entscheidenden Stellschrauben im Hinblick auf die Bewältigung von demographischem Wandel und Fachkräftemangel sein wird. Reformen des Kündigungsschutzes könnten auch in Deutschland günstige Wirkungen für das Produktivitätswachstum erzeugen; klare Abfindungsregelungen wären ein faires Prinzip für Arbeitnehmer und Arbeitgeber.

Lesen Sie dazu:
- - IZA Press Statement vom 24. Juni 2008
- Studie im Volltext: IZA DP No. 3555

Andrea Bassanini, Luca Nunziata, Danielle Venn, Job Protection Legislation and Productivity Growth in OECD Countries. IZA DP No. 3555, June 2008.


Mai 2008:
 

BMWi und IZA stellen Studie zu Workfare und Bürgerarbeit vor

Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft hat das IZA eine Studie zur "Umsetzung des Workfare-Ansatzes im BMWi-Modell für eine existenzsichernde Beschäftigung" erarbeitet. Diese Studie wurde am 13. Mai von IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann und BMWi-Staatssekretär Walter Otremba in Berlin vorgestellt. Das BMWi-Modell sieht vor, von Empfängern staatlicher Lohnersatzleistung eine Gegenleistung in Form von Bürgerarbeit zu verlangen. Dadurch soll der Anreiz gestärkt werden, die eigene Existenz durch eine Vollzeit-Tätigkeit selbst zu sichern. Das IZA hatte im letzten Jahr errechnet, dass durch die Umsetzung dieses Modells ein Beschäftigungseffekt von bis zu 1,4 Millionen Arbeitsplätzen ausgelöst werden kann. Hierdurch könnten die öffentlichen Haushalte jährlich um rd. 25 Milliarden Euro entlastet werden. Den aktuellen IZA-Untersuchungen zufolge kann das BMWi-Modell ohne größeren organisatorischen Aufwand umgesetzt werden.

Inzwischen hat sich auch der Wissenschaftliche Beirat des Bundesfinanzministeriums im Grundsatz dieser Position des IZA angeschlossen und spricht sich in einem aktuellen Gutachten ebenfalls für die Einführung von Workfare-Elementen aus.

Lesen Sie dazu:
- BMWi-Pressemitteilung vom 13. Mai 2008
- IZA-Studie zur Umsetzung des BMWi-Modells: IZA Research Report No. 18
- IZA-Studie zu den beschäftigungs- und finanzpolitischen Auswirkungen des BMWi-Konzepts: IZA Research Report No. 12
- Gutachten des BMF-Beirats: Existenzsicherung und Erwerbsanreiz
 

Studie zur Wirksamkeit der EU-Sozialausgaben: Deutschland im Mittelfeld

Ein aktuelles IZA Discussion Paper untersucht die Wirksamkeit der EU-Sozialsysteme im Hinblick auf die erfolgreiche Bekämpfung der Armut. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland demnach im Mittelfeld: Trotz eines BIP-Anteils der Sozialausgaben von fast 30% kommen nur etwa 2,5% der jährlich rund 700 Milliarden Euro den wirklich Armen zugute. Erstaunlich gut schneiden die Sozialsysteme in Tschechien, der Slowakei und Slowenien ab, während Spanien, Italien und Griechenland ihre Transferleistungen am ineffizientesten verteilen.
Die Studie ist in englischer Sprache erschienen [Volltext zum Download].

Peter Herrmann, Arno Tausch, Almas Heshmati, Chemen S. J. Bajalan: Efficiency and Effectiveness of Social Spending, IZA Discussion Paper No. 3482, May 2008.

 

IWF beruft IZA Research Fellow Olivier Blanchard als Chefvolkswirt

O. Blanchard
Dominique Strauss-Kahn, Geschäftsführender Direktor des Internationalen Währungsfonds, hat den französischen Ökonomen Olivier Blanchard mit Wirkung zum 1. September 2008 als Chefvolkswirt des IWF ernannt. Blanchard, der am renommierten Massachusetts Institute of Technology lehrt, kooperiert seit März 2001 als Research Fellow mit dem IZA.

IZA-Chef Klaus F. Zimmermann begrüßte die Berufung Blanchards als "hervorragende Wahl für dieses bedeutende Amt. Blanchard deckt mit seinen wegweisenden Forschungsarbeiten das gesamte Tätigkeitsspektrum des IWF ab. Mit seiner Erfahrung und wissenschaftlichen Exzellenz bringt er ideale Voraussetzungen mit, um die Brücke von der Forschung zur politischen Praxis zu schlagen."

April 2008:
 

ERASMUS-Programm zur Förderung des Auslandsstudiums steigert Arbeitsmobilität

Einer aktuellen vom IZA veröffentlichten Studie zufolge ist die Förderung des Auslandsstudiums ein besonders erfolgreicher Weg, um die Bereitschaft zur Arbeitsmobilität in Europa zu stärken. Die Untersuchung zeigt am Beispiel des ERASMUS-Programms der Europäischen Union, dass Absolventen dieses Förderprogramms für Studierende später mit einer um bis zu 20 Prozent größeren Wahrscheinlichkeit einen Job im europäischen Ausland annehmen. ERASMUS hat damit eine wichtige Funktion im Hinblick auf die Integration der europäischen Arbeitsmärkte und die Bewältigung des heranziehenden Fachkräftemangels.
Lesen Sie dazu:
- IZA-Pressemitteilung (deutsch)
- Studie im Volltext (englisch)

M. Parey/F. Waldinger, Studying Abroad and the Effect on International Labor Market Mobility: Evidence from the Introduction of ERASMUS. IZA Discussion Paper No. 3430.

 

IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann Mitglied der "Zukunftskommission NRW"

Im Mai 2008 nimmt die vom Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, Jürgen Rüttgers, eingesetzte "Zukunftskommission" offiziell ihre Arbeit auf. IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann zählt zu den insgesamt 23 Repräsentanten des gesellschaftlichen Lebens, die in dieses hochrangige Gremium berufen worden sind. Als unabhängige Instanz wird die Zukunftskommission die Landesregierung künftig perspektivisch zu Bildungs-, Forschungs-, Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik beraten und dabei ein besonderes Augenmerk auf Fragen der Solidarität in einer älter werdenden Gesellschaft richten. Eine der ersten Aufgaben der Experten wird es sein, einen Bericht "Nordrhein-Westfalen 2025 – Innovation, Be­schäftigung, Lebensqualität" mit entsprechenden Empfehlungen zu erarbeiten. Die Landesregierung beabsichtigt, die Hinweise der unab­hängigen Zukunftskommission bereits im Jahr 2009 bei der weiteren Regierungsarbeit zu berücksichtigen und darüber hinaus im Rahmen eines jährlichen Kongresses aufzugreifen, der im europäischen Maßstab die Lebensbedingungen künftiger Gene­rationen in den Blick nehmen soll. IZA-Direktor Zimmermann wird die Aufgabe übernehmen, die Aktivitäten der Zukunftskommission zum Themengebiet "Wirtschaft und Arbeit" zu leiten.

Weitere Informationen zum Aufgabengebiet der Zukunftskommission und zu ihren Mitgliedern finden Sie in der Pressemitteilung der NRW-Staatskanzlei.

 

IZA-Chef Zimmermann als Vorsitzender der ARGE-Institute bestätigt

Die Arbeitsgemeinschaft deutscher wirtschaftswissenschaftlicher Forschungsinstitute e.V. (ARGE) hat IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann auf ihrer Mitgliederversammlung am 17. April 2008 für weitere drei Jahre als Vorsitzenden bestätigt. Als stellvertretende Vorsitzende wurden die IZA Fellows Thomas Straubhaar und Johann Eekhoff sowie die Ökonomen Ulrich Blum, Wolfgang Franz und Hans-Werner Sinn wiedergewählt. In der seit 1949 bestehenden ARGE sind derzeit neben den von Klaus F. Zimmermann geleiteten Instituten IZA und DIW Berlin weitere 28 Institutionen vertreten. "Angesichts der wieder steigenden gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen ist es wichtig, dass die Wirtschaftsforschungsinstitute gemeinsam für eine zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik streiten. Dazu bietet die ARGE eine ausgezeichnete Plattform", sagte Zimmermann anlässlich seiner Bestätigung im Amt des ARGE-Vorsitzenden.


März 2008:
 

Markus Frölich neuer IZA-Programmdirektor für Beschäftigung und Entwicklung

K. F. Zimmermannn, M. Frölich
IZA Research Fellow Markus Frölich (Universität Mannheim) wird neuer Programmdirektor für den IZA-Forschungsschwerpunkt "Beschäftigung und Entwicklung". Er tritt an die Seite von Robert Holzmann (Weltbank) und folgt in dieser Funktion Klaus F. Zimmermann nach, der dieses von Weltbank und IZA gemeinsam entwickelte Forschungsprogramm zunächst zusammen mit Holzmann geleitet hatte.

Markus Frölich ist seit 2008 ordentlicher Professor für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Ökonometrie, an der Universität Mannheim. Zuvor war er Lehrbeauftragter an der Universität St. Gallen, wo er im Oktober 2002 mit einer Arbeit zur Evaluationsforschung promoviert worden war. Von September 2004 bis September 2005 war Frölich als Marie Curie Fellow am University College London tätig. Zu den zentralen Forschungsinteressen des neuen IZA-Programmdirektors zählen neben der Entwicklungsökonomie und Evaluation auch Fragen der Bildungsökonomie. Zimmermann zeigte sich sehr erfreut über die Bereitschaft Frölichs, die Aktivitäten des IZA auf dem Gebiet von Beschäftigung und Entwicklung künftig zu koordinieren: "Markus Frölich ist ein junger, dynamischer Wissenschaftler, der schon seit einigen Jahren eng mit dem IZA kooperiert und diesen wichtigen Forschungsbereich nun gemeinsam mit Robert Holzmann und der Weltbank systematisch weiterentwickeln wird."
 

IZA und Süssmuth-Kommission: Arbeitsmarktintegration ethnischer Minderheiten verbessern

A. Constant, K. F. Zimmermann, R. Süssmuth, M. Kahanec
IZA CEO und Direktor Klaus F. Zimmermann präsentierte am 12. März gemeinsam mit Frau Professor Rita Süssmuth (Präsidentin Deutscher Bundestag a.D.), Amelie Constant und Martin Kahanec (beide IZA) ein aktuelles Gutachten des IZA zur Arbeitsmarktintegration ethnischer Minderheiten in den EU-Staaten. Die Studie liefert auf Basis der verfügbaren empirischen Daten und eigener Befragungen erstmals einen Überblick über die Situation ethnischer Minderheiten in den alten und neuen EU-Staaten und war Ausgangspunkt des Berichts einer von Frau Süssmuth geleiteten "High Level Group of Experts" an die Europäische Kommission, in dem sich das Gremium nachdrücklich für verstärkte Integrationsanstrengungen ausspricht. Nach einer thematischen Einführung durch IZA-Wissenschaftler Martin Kahanec und der Präsentation der Empfehlungen der EU-Expertengruppe durch Rita Süssmuth standen die politischen Handlungsnotwendigkeiten im Mittelpunkt der Diskussion.

Lesen Sie dazu:
- IZA-Pressemitteilung vom 12. März 2008
- IZA-Studie über die soziale Eingliederung und Arbeitsmarktintegration ethnischer Minderheiten
- Bericht der Süssmuth-Kommission: "An Urgent Call for Better Inclusion"

 

Aufruf führender deutscher Ökonomen: Beschäftigungschancen statt Mindestlohn!

[Download]
In einem gemeinsamen Aufruf an die Politik warnen die Präsidenten und Direktoren führender deutscher Wirtschaftsforschungsinstitute, darunter IZA-Chef Klaus F. Zimmermann, vor der flächendeckenden Einführung eines Mindestlohns in Deutschland. Durch die Umsetzung der aktuellen Pläne des Bundesarbeitsministers würde der Weg in eine staatliche Lohnfestsetzung bereitet und das erfolgreiche System der marktwirtschaftlichen Ordnung in seinen Grundfesten beschädigt, so die Ökonomen. Der Mindestlohn würde nicht nur zu erheblichen Beschäftigungsverlusten führen, sondern sei zudem sozialpolitisch ineffizient und als Umverteilungsinstrument denkbar ungeeignet.

Der am 13. März 2008 im Handelsblatt veröffentlichte Aufruf ist hier im Volltext abrufbar.

Februar 2008:
 

IZA-Fellow Regina Riphahn in den Wissenschaftsrat berufen

R. Riphahn
IZA Research Fellow Regina T. Riphahn ist zum 1. Februar 2008 in den deutschen Wissenschaftsrat berufen worden. Regina Riphahn ist bereits seit 1999 Fellow des IZA. Nach ihrer Habilitation bei IZA-Chef Klaus F. Zimmermann (1999) war sie zunächst als Wirtschaftsprofessorin an der Universität Mainz und der Universität Basel tätig, bevor sie 2005 als Professorin für Statistik und empirische Wirtschaftsforschung an die Universität Erlangen-Nürnberg wechselte. Als Forschungsprofessorin ist sie zugleich auch mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) verbunden. Neben ihrer neuen Aufgabe im Wissenschaftsrat gehört sie unter anderem dem wissenschaftlichen Beirat des Bundesministeriums für Wirtschaft an.

Zimmermann zur Berufung Riphahns in den Wissenschaftsrat: "Eine bessere Wahl hätte gar nicht getroffen werden können. Regina Riphahn ist eine der vielversprechendsten und fachkundigsten jungen Wirtschaftswissenschaftlerinnen in Deutschland, der diese Auszeichnung völlig zu Recht zuteil wird."
 

IZA-Forschungsgutachten: Nachholbedarf bei familienunterstützenden Dienstleistungen in Deutschland

[Download]
Im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat das IZA gemeinsam mit E-x-AKT Wirtschaftsforschung Berlin eine international vergleichende Studie zu Angebot und Inanspruchnahme familienunterstützender Dienstleistungen jenseits externer Kinderbetreuung erstellt.
Die Untersuchung stellt europäische Vergleichsdaten zur Beschäftigung in diesem Bereich dar und geht in Fallstudien auf die Situation in Schweden, Dänemark, Belgien und Frankreich genauer ein. Im Vergleich zu diesen Ländern besteht in Deutschland nach wie vor Nachholbedarf bei der Entwicklung des Marktes für familienunterstützende Dienstleistungen – hier lassen sich Fortschritte nur über kostenseitige Entlastungen sowie ein einfach zu nutzendes Gutschein- oder Scheckmodell erzielen. Organisatorisch kann dies mit privaten Firmen oder Dienstleistungsagenturen verbunden werden. Familienunterstützende Dienstleistungen bieten sich hier auch als Baustein einer Aktivierungsstrategie für Transferbezieher an.

Werner Eichhorst/Verena Tobsch: IZA Report No. 17: Familienunterstützende Dienstleistungen: Internationale Benchmarking-Studie, Bonn 2008 (47 Seiten).

 

IZA-Programmdirektor Armin Falk in "Europäischer Exzellenzinitiative" erfolgreich

A. Falk
Im Zuge eines neuen Förderprojekts des europäischen Forschungsrats ERC (European Research Council) erhalten IZA-Programmdirektor Armin Falk (Universität Bonn) und sein Wissenschaftlerteam an der Universität in den kommenden fünf Jahren Fördermittel in Höhe von 1,3 Millionen Euro. Mehr als 9000 junge Spitzenforscher aus ganz Europa hatten sich im Rahmen der "europäischen Exzellenzinitiative" um Mittel für besonders viel versprechende Projekte beworben. Unter den ausgewählten 300 exzellenten Nachwuchswissenschaftlern zählt Armin Falk zu den wenigen deutschen Forschern und kann mit dieser substanziellen Förderung seine Studien zur Verhaltens- und Personalökonomie noch intensiver vorantreiben. Die Entscheidung des ERC unterstreicht auch die herausragende Bedeutung des Forschungsstandorts Bonn für Wirtschaftswissenschaften im deutschsprachigen Raum.

Januar 2008:
 

IZA Young Labor Economist Award in New Orleans überreicht

I. Rasul, O. Bandiera, K.F.Zimmermann, I. Barankay
Im Rahmen eines IZA-Empfangs anlässlich der Jahrestagung der Allied Social Science Associations (ASSA) in New Orleans verlieh IZA-Direktor Klaus F. Zimmermann am 5. Januar 2008 den zweiten IZA Young Labor Economist Award an Oriana Bandiera (London School of Economics), Iwan Barankay (University of Warwick) and Imran Rasul (University College London). Mit dieser Auszeichnung werden herausragende, bereits publizierte Forschungsarbeiten von Nachwuchswissenschaftlern unter 40 Jahren zur Arbeitsökonomie gewürdigt. Aus einer Vielzahl von Nominierungen seitens der IZA-Fellows hatte das Preiskomitee, dem neben Zimmermann die sechs IZA-Programmdirektoren angehören, die Studie "Social Preferences and the Response to Incentives: Evidence from Personnel Data" (Quarterly Journal of Economics, 2005) ausgewählt.

In seiner Laudatio hob Zimmermann die "wissenschaftliche Originalität, methodische Schärfe und sorgfältige Datenanalyse" der preisgekrönten Veröffentlichung hervor, die eine hohe Relevanz für die Gestaltung betrieblicher Anreizmechanismen aufweist: Anhand von Personaldaten eines britischen Agrarbetriebs legten die Autoren dar, dass die Arbeiter bei einem individuellen Stücklohn mindestens 50% mehr Leistung erbrachten als in einem System relativer Entlohnung. Vergleichbare Befunde von Laborexperimenten konnten damit erstmals in der Praxis nachgewiesen werden.

Stellvertretend für das Autorenteam dankte Barankay dem Netzwerk der IZA-Fellows für die Nominierung der Studie sowie "den 142 Obstpflückern, die unsere Forschungsarbeit überhaupt erst ermöglicht haben."
 

Zimmermann ist Senior Editor von Applied Economics Quarterly

Seit Januar 2008 fungiert IZA-Chef Klaus F. Zimmermann als Senior Editor der renommierten internationalen Fachzeitschrift Applied Economics Quarterly, in der aktuelle Befunde der empirischen Wirtschaftsforschung mit besonderer Relevanz für die nationale und europäische Wirtschaftspolitik zur Veröffentlichung gelangen.